Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt weiter an. In der gesetzlichen Pflegeversicherung hat sie sich zwischen den Jahren 2012 und 2013 um 3,5 Prozent auf mehr als 2,5 Millionen Personen erhöht. Bis zum Jahr 2050 werden es voraussichtlich 4,5 Millionen sein. Das geht aus dem Pflegereport 2014 der Barmer GEK hervor, den Wissenschaftler des Zentrums für Sozialpolitik an der Universität Bremen anhand der Routinedaten der Barmer GEK-Versicherten erstellt haben. „Grund für den Anstieg ist allein die demografische Entwicklung“, erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kasse, Rolf-Ulrich Schlenker, heute bei der Präsentation des Pflegereports in Berlin.
Schwerpunkt Zahngesundheit
Die Barmer GEK Pflegereports untersuchen jährlich das Leistungsgeschehen in der Pflege und diskutieren zentrale Weiterentwicklungen in der Pflegeversicherung. Bei der Zahngesundheit pflegebedürftiger Menschen liegt einiges im Argen. Sie werden deutlich seltener zahnmedizinisch versorgt als nicht Pflegebedürftige. Das ist das zentrale Ergebnis des neuen Barmer GEK Pflegereports.
2,5 Millionen Pflegebedürftige
Die Zahl der Pflegebedürftigen ist auch im Jahr 2013 insgesamt gestiegen und zwar um weitere 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Inzwischen sind somit 2,5 Millionen Versicherte pflegebedürftig. Die Prognosen bis 2050 sind nach Regionen differenziert jedoch sehr unterschiedlich. Während sich die Zahl der Pflegebedürftigen in den Jahren 2010 bis 2050 in Sachsen-Anhalt um 57 Prozent erhöhen soll, liegt diese Steigerungsrate in Baden-Württemberg knapp doppelt so hoch (113 Prozent).
Neue Leistungen der Pflegekassen ab 2015
Barmer GEK Vorstandsvize Schlenker verwies auf die ab 2015 deutlich verbesserten Leistungen für Pflegebedürftige. So werde durch das vom Bundesrat Anfang November gebilligte erste Pflegestärkungsgesetz der Zuschuss für barrierefreies Wohnen für Pflegebedürftige auf 4.000 Euro steigen. Zuvor waren es lediglich rund 2.500 Euro. Schlenker begrüßte es, dass ab 2015 zudem sogenannte Alltagsbegleiter durch die Pflegekassen finanziert werden. Sie sollen zum Beispiel bei Behördengängen oder beim Einkaufen helfen. „Diese praktische Lebenshilfe verhindert, dass Menschen zu früh aus ihrer Wohnung ins Heim wechseln müssen.“
Regionale Unterschiede bei der Pflege
Regionale Unterschiede kennzeichnen die Kapazitäten ambulanter Pflegedienste. Sie liegen in Berlin, Hamburg und Bremen sowie in Ostdeutschland höher als der Bundesschnitt von 7,5 Vollzeitkräften je 100 Pflegebedürftigen. Der Westen liegt darunter. Die Kapazitäten der Heime sind im Norden und Süden besonders ausgeprägt, die höchste Kapazität weist Schleswig-Holstein auf, die geringste Hessen. Ähnliche regionale Unterschiede gibt es auch im stationären Bereich. Dabei zeigt sich, dass eine höhere Kapazität zu einer häufigeren Inanspruchnahme der vollstationären Pflege im Vergleich zu ambulanter Pflege führt.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
(Quelle: Pressemitteilung Barmer GEK)
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