Übergewicht hängt nicht immer nur mit ungesunder Ernährung und zu wenig Sport zusammen. Wie Wissenschaftler jetzt ermittelten spielen auch die Bakterien im Darm eine große Rolle. Sind die zu viele falsche Bakterien im Darm tätig, neigt man schneller zu Übergewicht. Der Anteil der Bakterien hängt aber wiederum vom Wohnort ab.
Fast jeder Mensch hat eine andere Darmflora, das hängt nicht zwangsläufig mit der Ernährung zusammen, sondern auch damit wo man lebt. Das haben Wissenschaftler jetzt in einer aktuellen Studie herausgefunden. Das liegt an der unterschiedlichen Zusammensetzung der Bakterien. Diese ist von Wohnort zu Wohnort verschieden.
So befinden sich in kälteren Gefilden deutlich mehr Bakterien im menschlichen Darm, die dann aber auch für ein höheres Gewicht sorgen. Dies könnte man aber auch mit der Evolution erklären, denn Lebewesen mit einem höheren Gewicht verlieren weniger Wärme. Denn bei diesen Lebewesen ist Oberfläche und Volumen günstiger.
1000 Probanden untersucht
Im Rahmen der Studie untersuchten die Wissenschaftler mehr als 1000 Probanden aus 23 unterschiedlichen Ländern. Im Mittelpunkt dabei standen zwei Bakterienstämme, die das Gewicht des Menschen beeinflussen. Zum einen der Firmicutes und zum anderen der Bacteroidetes.
Studien hatten gezeigt, dass bei krankhaften Übergewicht diese beiden Bakterienstämme überdurchschnittlich oft vertreten waren. Bei einer anschließenden Analyse konnten die Wissenschaftler einen direkten Zusammenhang zwischen dem Breitengrad und dem Anteil des Firmicutes ausmachen.
Je kälter umso mehr Bakterien
Dabei beobachteten die Wissenschaftler, je kälter der Wohnort, desto mehr waren diese Bakterien im Darm des Probanden vorhanden. Der Anteil des Bacteroidetes- Bakterium sank aber nicht im gleichen Ausmaß.
Die sehr effizienten Firmicutes- Bakterien können fast alle Nahrungsbestandteile in Zucker- und Fettmoleküle umwandeln. Auch die Ballaststoffe werden fast komplett genutzt. Daher legen Menschen mit einem hohem Firmicutes- Anteil generell schneller an Gewicht zu, so die Wissenschaftler zum Abschluss.
Was meinen Sie?