Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsleiden in Deutschland. Gesundheitsexperten zufolge kann die Krebsart jedoch gut verhindert werden, wenn fünf simple Regeln im Alltag befolgt werden. Diese senken das Erkrankungsrisiko signifikant.
Lebensrettende Früherkennung
Jährlich sterben rund 26.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Viele der Krankheitsfälle müssten jedoch erst gar nicht tödlich enden, denn eine frühzeitige Erkennung kann Leben retten. Deshalb sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen vorgenommen werden. Dies ist vor allem wichtig, wenn in der Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist. Zusätzlich gibt es wirksame Wege, die Entwicklung der Erkrankung zu verhindern. Ein gesunder Lebensstil ist dabei wichtig. Mediziner raten vor allem zur Einhaltung von fünf simplen Punkten.
Die fünf wichtigsten Faktoren
Laut Fachleuten handelt es sich bei Darmkrebs in Deutschland aktuell um die dritthäufigste Tumorerkrankung bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Michael Hoffmeister vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge sind dafür auch die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Menschen verantwortlich. Eine gesunde Lebensweise kann das Darmkrebsrisiko signifikant reduzieren.
Dies konnte auch eine Studie zeigen, welche in der Fachzeitung „Gastroenterology“ publiziert wurde. Für diese analysierten Hoffmeister und seine Kollegen Daten von über 4.000 Darmkrebs-Betroffenen und 3.000 gesunden Vergleichspersonen. Die Untersuchung ergab, dass fünf Punkte das Darmkrebsrisiko erheblich senken. Bei diesen Lebensstilfaktoren handelt es sich um den Verzicht auf Rauchen, die Vermeidung von Alkohol, eine gesunde Ernährung, ein normales Körpergewicht und ausreichend Bewegung.
Je mehr dieser Punkte die Probanden befolgten, desto geringer war ihr Darmkrebsrisiko. Teilnehmer, die nicht rauchten, gesund aßen und körperlich aktiv waren, wiesen bereits ein niedrigeres Darmkrebsrisiko auf als die, die sich an keinen der fünf Punkte hielten. Die Personen, die alle fünf Punkte beherzigten, hatten das geringste Risiko an Darmkrebs zu erkranken. Bezüglich der Prävention erwiesen sich die fünf Lebensstilfaktoren als etwa gleich wichtig.
Genetik ist nebensächlich
Auch Erbfaktoren beeinflussen das Risiko Darmkrebs zu entwickeln. Dem DKFZ zufolge wurden in der Vergangenheit bereits über 50 Genvarianten gefunden, die das Darmkrebsrisiko leicht erhöhen. Es gibt also durchaus Personen, die auf Grund ihrer genetischen Ausstattung mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs erkranken als andere. Die oben genannte Studie konnte jedoch belegen, dass jeder Mensch sein Darmkrebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil reduzieren kann. Die Verbindung von Lebensstil und Darmkrebsrisiko besteht unabhängig von familiären Prädispositionen. Auch Darmspiegelungen oder das Ausbleiben dieser hatten keinen Einfluss auf den Zusammenhang. Damit gilt die Empfehlung für eine gesunde Lebensweise für jeden Menschen unabhängig von seinem individuellen genetischen Darmkrebsrisiko.
Positiver Effekt auf Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Ein gesunder Lebensstil wirkt sich jedoch nicht nur positiv auf das Darmkrebsrisiko aus. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird signifikant gesenkt und das neben den Risiken einer Reihe anderer Krankheiten. Die DKFZ-Forscher wollen nun im Rahmen weiterer Untersuchungen herausfinden, wie stark sich ein leicht erhöhtes genetisches Risiko für Darmkrebs durch die fünf Lebensstilfaktoren und die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen genau senken lässt.
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