Mit der Kindergesundheit geht es in Deutschland offensichtlich bergauf. Laut einer aktuellen Erhebung des Robert- Koch- Instituts rauchen Kinder und Jugendliche in Deutschland weniger, trinken weniger Alkohol und trieben mehr Sport. Allerdings haben Kinder aus sozial schwachen Familien vermehrt mit chronischen Erkrankungen zu kämpfen.
Wer sagt eigentlich Kinder in Deutschland leben ungesund. Laut einer jetzt veröffentlichten Studie des Robert- Koch- Instituts in Berlin leben die Kinder in Deutschland gesünder als angenommen. So trinken Kinder nur selten Alkohol oder rauchen Zigaretten. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite: Kinder aus sozial schwachen Familien haben öfter chronische Krankheiten.
Dabei hatten in den vergangenen Wochen und Monaten eher Schlagzeilen wie Komasaufen unter Jugendlichen oder Kinder mit Gewichtsproblemen die Medien dominiert. Die Gesundheitsstudie des Berliner Instituts „KiGGS Welle 1“ lassen jedoch eher auf gesunde Kinder in Deutschland schließen, wie zahlreiche Medien berichten.
12.000 Kinder und ihre Eltern befragt
In dem Zeitraum zwischen 2009 und 2012 wurden mindestens 12.000 Kinder und Jugendliche bis maximal 17 Jahren und ihre Eltern von den Wissenschaftlern befragt. Die gewonnenen Daten wurden dann mit denen aus den Jahren 2003 bis 2006 verglichen.
Das Ergebnis: Die Einstellung zur Gesundheit hat sich bei den Kindern und Jugendlich im Verglich zur letzten Erhebung deutlich verbessert. Im Gegensatz zur letzten Erhebung rauchen jetzt nur noch halb so viele Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren, nämlich acht Prozent. Grund für den Wandel ist nach Meinung der Experten politische Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens, die Erhöhung der Tabaksteuern und das Nichtraucherschutzgesetz.
Mehr Spaß am Sport
Aber nicht nur beim Nikotinkonsum gingen die Zahlen zurück. So trinken die Kinder und Jugendlichen in Deutschland auch immer weniger Alkohol. So haben in der aktuellen Befragung 54,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen schon mal Alkohol getrunken, bei der letzten Erhebung waren es noch 62,8 Prozent. Dennoch ist bei einem von sechs Jugendlichen riskanter Alkoholkonsum zu beobachten.
Aber auch Sport scheint den Kindern und Jugendlichen immer mehr Spaß zu machen. So trieben 77,5 Prozent der drei bis 17 Jahre alten Kinder und Jugendlichen in Deutschland regelmäßig Sport. Allerdings sind die jüngeren Kinder deutlich aktiver. Auch hier konnten Unterschiede im sozialen Status festgestellt werden.
Öfter chronische Krankheiten
So treiben Kinder aus sozial schwachen Familien deutlich weniger Sport und sind auch seltener in Sportvereinen aktiv als ihre Altersgenossen. In der Zwischenzeit gehen die Kinder und Jugendlichen auch deutlich öfter zu Vorsorgeuntersuchungen. Ihr Anteil liegt jetzt bei 91,9 Prozent, das sind gut 8,7 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung.
Allerdings sehen die Eltern bei jedem sechsten Kind ein chronisches Gesundheitsproblem. Besonders Kinder aus sozialschwachen Familien sind hier gefährdet, heißt es in dem Bericht des Berliner Robert- Koch- Instituts zum Abschluss.
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