Wir atmen täglich rund 25.000 Mal und das meist unbewusst, denn unsere Ein- und Ausatmung ist wie viele unserer Körperfunktionen ein Automatismus. Meist findet die Atmung lediglich Beachtung in Ausnahmesituationen, wenn der Körper auf Hochtouren arbeitet wie beispielsweise beim Sport, bei Lampenfieber oder Stress. Dabei kann eine bewusste Atmung positive Auswirkungen auf psychischer und physischer Ebene haben. Aber wie atmet man nun richtig, um den gewünschten Wohlfühleffekt zu erzielen?
Zu flache Atmung schadet der Gesundheit
Ein Großteil der Menschen vergisst im Alltagsstress das gesamte Atmungsorgan zu nutzen, sprich Lunge, Zwerchfell sowie Bauch. So kommt es zu einer zu schwachen und flachen Atmung durch den oberen Atmungstrakt, welcher nur die Brust einschließt. Diese Art zu Atmen ist Resultat von chronischem Stress und ständiger Anspannung. Eine eingeschränkte Atmung stellt eine erhöhte Belastung für das Herz dar, sie verstärkt Verspannungen im Oberkörper und erhöht die Müdigkeit, setzt hingegen die Konzentration herab. Die Atmung stellt unseren Hauptentgiftungskanal dar, wobei durch sie rund 70 Prozent der Toxine ausgeschieden werden. Somit hat eine flache oder im Gegensatz dazu eine intensive Atmung einen maßgeblichen Einfluss auf unser Immunsystem.
Emotionen steuern mittels Atmung
Bei einer adäquaten Atmung sollten sich der Bauch sowie der Brustkorb gleichermaßen ausdehnen. Dadurch wird der Körper besser mit Sauerstoff versorgt und die Leistungsfähigkeit als auch das Konzentrationsvermögen werden gesteigert. Zudem wirkt eine tiefe Bauch- und Zwerchfell-Atmung unterstützend für Organe sowie Eingeweide. Auch werden durch eine tiefe Atmung sowohl der Blutdruck und die Herzfrequenz gesenkt als auch chronische Schmerzen gelindert. Nun etabliert sich zudem die Ansicht, dass die Art der Atmung mit Emotionen korreliert. Wenn diese nun bewusst erfolgt, könne man mit negativen Emotionen, welche durch Depressionen, Stress oder Traumata ausgelöst werden, konstruktiv umgehen. Da sich bestimmte Emotionen in Verbindung mit negativen Erfahrungen etabliert haben und im Zusammenhang dessen verinnerlicht wurden, stufen wir beispielsweise Trauer, Wut oder Angst als negative Emotion ein. Viele dieser Gefühlszustände werden von der Gesellschaft abgelehnt und daher neigt man dazu, diese Emotionen zu verdrängen. In Verbindung mit diesen Emotionen tendieren wir dazu, weniger oder abgehackter zu atmen. Dies wiederum verstärkt die Unterdrückung jener Emotionen, was folglich zu einer Erhöhung des psychischen und körperlichen Drucks führt.
Durch Atemtechniken Blockaden lösen
Anders als bei der alltäglichen Atmung arbeitet man bei speziellen Atemübungen mit verschiedenen Techniken, welche die Atemmuskulatur trainieren sollen sowie zu einer vertieften und bewussten Atmung führen sollen. Hierbei handelt es sich um eine Art Meditation, welche in Form einer Atemtechnik, kombiniert mit gymnastischen Übungen auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene seine Wirkung zeigen soll. Diese sollen effektiv bei Lungen- und Atemwegserkrankungen, Herzrasen, Verspannungen und Kopfschmerzen, bei Blutdruckbeschwerden, Kraftlosigkeit und Müdigkeit, ja sogar bei Verdauungsbeschwerden oder Skoliose wirken. Gleichzeitig innerviert man durch die Energetisierung des Körpers Selbstheilungs- und Selbstregulierungsmechanismen und fördert somit sein Immunsystem. Während solch eines Workshops kann es durchaus zu einer Entladung unterdrückter Emotionen kommen, da psychosomatische Blockaden gelöst werden. Im Umkehrschluss hat eine gezielte Atmung letztendlich einen Einfluss auf ein klares Denkvermögen und die mentale als auch körperliche Gesundheit. Nach wie vor gilt die Atemtherapie als unterstützende Therapie zur ärztlichen Behandlung und ersetzt diese damit nicht. Jedoch hilft sie gesunden als auch erkrankten Menschen, ein besseres Bewusstsein für im physischen als auch im psychischen Bereich zu erlangen. Zudem wirkt eine bewusste Atmung positiv auf den Umgang und die Wahrnehmung bestimmter Emotionen und ist nicht nur entspannend, sondern stärkt gleichzeitig das gesamte Immunsystem.
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