Schmerzen, Druckempfindlichkeit und eingeschränkte Beweglichkeit – intensive Sporteinheiten hinterlassen am nächsten Tag meistens Spuren. Laut einer aktuellen Studie können diese negativen Folgeerscheinungen durch den Verzehr einer bestimmten Steinfrucht jedoch gelindert werden.
Beschädigte Muskelfasern als Schmerzquelle
Ursprünglich waren Sportmediziner der Annahme, dass Muskelkater durch unerwünschte Stoffwechselprodukte wie Milchsäure verursacht wird. Mittlerweile wurde diese These allerdings widerlegt. Laut aktuellem Forschungsstand rufen feine Risse in den Muskelfasern die Beschwerden hervor. Im undichten Gewebe können sich nämlich Flüssigkeiten ansammeln, welche den Muskel anschwellen lassen und dadurch die typischen Symptome herbeiführen.
Weniger Beschwerden dank Mandelverzehr?
Im Rahmen einer Studie erforschten Experten der amerikanischen Appalachian State University, ob der Konsum von Mandeln vor sportlichen Trainingseinheiten Muskelkater und Entzündungen entgegenwirkt. Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden somit insgesamt 26 Frauen und 38 Männer untersucht, welche zwischen 30 und 65 Jahre alt waren und bislang kein regelmäßiges Krafttraining betrieben. Die Fachleute unterteilten sämtliche Probanden in zwei unterschiedliche Gruppen. Während Versuchsteilnehmer der einen Gruppe im Untersuchungszeitraum täglich Mandeln verzehrten, fungierten die restlichen Probanden als Kontrollgruppe und nahmen jeden Tag einen Müsliriegel zu sich. Sowohl vor als auch nach den Untersuchungen wurden die Blut- und Urinwerte sämtlicher Versuchsteilnehmer untersucht.
Kondition und psychische Gesundheit evaluiert
Vier Wochen später wurden die Probanden gebeten, verschiedene Sportübungen vorzuführen wie beispielsweise einen Shuttle-Run, Bankdrücken sowie Sprungübungen. Nachdem den Versuchsteilnehmern Blut- und Urinproben entnommen wurden, füllten diese einen Fragebogen aus, anhand dessen Mediziner ihre mentale Gesundheit evaluierten. Darüber hinaus erfassten die Fachleute, ob und in welchem Ausmaß ein Muskelkater bei den Probanden auftrat. Hierbei kam eine Skala mit zehn Intervallen zum Einsatz.
Überlastung durch intensives Training
Aufgrund des ausgiebigen Trainings gab ein Großteil der Probanden an, ein Gefühl der Muskelbelastung entwickelt zu haben. Außerdem wiesen die Teilnehmer überwiegend eine verminderte Vitalität sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Müdigkeit, Angst sowie depressive Verstimmung auf. Zudem sorgten die Übungen zu einem kurzzeitigen Anstieg bestimmter Zytokine im Blut. Darunter werden Botenstoffe verstanden, die unter gewissen Umständen Entzündung begünstigen und in weiterer Folge auch Muskelschäden hervorrufen können. Die abweichende Zytokin-Konzentration wurde in beiden Untersuchungsgruppen nachgewiesen.
Gesundheitsförderliche Fettsäuren identifiziert
Schon bald bemerkten die Mediziner jedoch entscheidende Unterschiede zwischen den Probandengruppen: Jene Versuchsteilnehmer, die regelmäßig Mandeln zu sich nahmen, verfügten über eine erhöhte Konzentration gesundheitsförderlicher Hydroxyfettsäuren namens 12,13-Dihydroxy-Octadecensäure (12,13-DiHOME). Diese speziellen Fettsäuren wirken sich nachweislich positiv auf den Stoffwechsel sowie die Energieregeneration nach dem Training aus.
Gegenteiliger Effekt bei Kontrollgruppe ermittelt
Bei der Kontrollgruppe konnte hingegen ein gegenteiliger Effekt beobachtet werden – diese wies einen um 40 Prozent höheren Anteil an der leicht toxischen Fettsäure 9,10-Dihydroxy-Octadecensäure (9,10-DiHOME) auf als die mandelkonsumierende Probandengruppe. Im Gegensatz zu 12,13-DiHOME gehen 9,10-DiHOME eher mit gesundheitlichen Nachteilen einher und beeinträchtigen unter anderem die natürliche Regeneration des Körpers nach körperlicher Betätigung.
Veränderter Stoffwechsel verhindert Beschwerden
Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen gehen die Experten davon aus, dass der regelmäßige Konsum von Mandeln den Stoffwechsel so verändert, dass das Risiko für Entzündungen und Stress nach intensivem Training verringert wird. Dadurch könne sich der Körper schneller erholen und sei daher schon nach kurzer Zeit für weitere sportliche Einheiten bereit. „Wir kommen zu dem Schluss, dass Mandeln eine einzigartige und komplexe Nährstoff- und Polyphenolmischung liefern, die die Stoffwechselerholung nach einem anstrengenden Training unterstützen kann“, bestätigt Studienautor Professor Dr. David C. Nieman.
Gesundheitsförderliche Nährstoffkombination
Der gesundheitsfördernde Effekt sei laut den Fachleuten in erster Linie auf die Inhaltsstoffe der Steinfrucht zurückzuführen. Neben gesunden Fetten und Mineralien enthalten Mandeln nämlich darüber hinaus einen hohen Anteil an Proteinen, Vitamin E und Ballaststoffen. Zudem verfügt die braune Schale über wertvolle Polyphenole, die erheblich dazu beitragen, Entzündungen sowie Stressreaktionen zu regulieren. Insgesamt korreliert der regelmäßige Verzehr dieser Steinfrüchte somit mit einer verbesserten Stimmungslage, stärkerer Kraft sowie gelinderten Muskelbeschwerden. Diese Auswirkungen seien vor allem für jene Menschen förderlich, die nur gelegentlich Sport betreiben und infolgedessen häufig an Muskelkater leiden.
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