Ein Jucken im Rachen macht sich breit, mitunter brennen die Augen, Niesanfälle fangen an und meistens läuft dann auch die Nase schon wie verrückt. Pollenallergiker können ein Lied von diesen Symptomen singen. Vor allem die diesjährige verlängerte Pollensaison aufgrund des Klimawandels bereitet vielen Leidgeplagten Kopfzerbrechen. Dagegen helfen kann aber eine angepasste Ernährung, die symptomlindernde Lebensmittel beinhaltet.
Was passiert bei einer allergischen Reaktion?
Bei allergischen Reaktionen reagiert das Immunsystem auf bestimmte Umweltstoffe, die normalerweise harmlos für unseren Körper wären. Als Auslöser gelten körperfremde Proteine, aber auch Polypeptide, die aus mehreren Aminosäuren bestehen. Die Immunantwort selbst fällt oft unterschiedlich von Person zu Person aus und hängt auch vom Grad der eigenen Sensibilität ab. Schuld daran ist der vom Körper freigesetzte Entzündungsstoff Histamin, der weitere Beschwerden hervorruft. Oft sind ein Jucken im Rachen, brennende Augen, eine laufende Nase und Niesattacken die ersten Symptome. Mitunter können aber auch Kreuzallergien zu anderen Stoffen parallel entstehen. So sind beispielsweise Birkenallergiker möglicherweise auf Mandeln, Karotten, Nüsse, Kern- und Steinobst oder andere Pollen allergisch.
Sauer macht lustig
Nicht nur in der Erkältungswelle im Winter ist sie uns ein treuer Begleiter: Die Zitrone. Am bekanntesten ist wohl ihr hoher Gehalt an Vitamin C, welches unser Immunsystem stärkt. Es wird jedoch auch für die normale Funktion der Blutgefäße und der Psyche benötigt, daher ist eine ausreichende Zufuhr generell wichtig. Zusätzlich enthalten Zitronen Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium, die als wichtige Mineralstoffe gelten. Aber auch Allergiker profitieren von der sauren Frucht: Der Entzündungsstoff Histamin wird von Vitamin C gebunden und zu einem nicht allergen wirkenden Stoff umgewandelt. Da es sich aber um ein hitzeempfindliches Vitamin handelt, sollten Zitronen oder ähnlich Vitamin-C-haltiges Obst und Gemüse kalt verzehrt werden. Wer sauer nicht mag, kann auch beispielsweise zu Paprika, Petersilie, Grünkohl, Brokkoli, Fenchel, Gartenkresse, Hagebutten oder schwarzen Johannisbeeren greifen.
Viel trinken hilft
Neben Vitaminen enthält Gemüse und Obst auch einen hohen Wasseranteil. Das ist deshalb so wichtig, da der menschliche Körper zu 60 Prozent aus Wasser besteht. Die durchsichtige Flüssigkeit bildet dabei den Hauptbestandteil unserer Zellen und erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen. Daneben bietet es auch weitere Vorteile für Allergiker: Sind die Schleimhäute gut befeuchtet durch ausreichende Wasserzufuhr, haben Pollen es schwerer, sich festzusetzen. Das verringert wiederum die Beschwerden und sorgt für mehr Wohlbefinden auch in pollenintensiven Zeitperioden. Täglich reichen etwa 2-3 Liter Wasser, um einen positiven Effekt zu erzielen.
Honig statt Zucker
Bienenhonig gilt als einzigartige Vitaminbombe, die ihresgleichen sucht. Bis heute konnten mehr als 240 natürliche Stoffe in dem goldenen Süßungsmittel nachgewiesen werden. In dieser Kombination aus Enzymen, Vitaminen und Mineralstoffen gilt er als wertvollstes bekanntes Lebensmittel. Neben diesen Eigenschaften wirkt er aber auch desensibilisierend bei Allergien. Das Prinzip funktioniert jedoch nur dann, wenn der Bienenhonig aus der direkten Umgebung oder zumindest aus derselben Region stammt. Frühjahrsallergiker sollten zudem Honig, der im April oder Mai geschleudert wurde, bevorzugen. Für Menschen, die im Sommer eher allergische Reaktionen zeigen, eignen sich eher jene Sorten, die im Herbst produziert wurden. Die Desensibilisierung sollte aber schon vor der Pollensaison gestartet werden, da sie ihre Wirkung sonst verfehlt. Vor allem als Ersatz für Zucker kann Honig einen fixen Einzug in den Ernährungsplan halten oder regelmäßig gemeinsam mit Tee getrunken werden. Das hilft auch gleichzeitig den Wasserhaushalt optimal zu halten.
Was tun, wenn nichts hilft?
Hausmittel sollten immer vorsichtig und in Maßen eingesetzt werden. Vor allem bei starken allergischen Reaktionen empfiehlt sich der Gang zum Arzt, bevor selbst experimentiert wird. Nach einem Allergietest durch einen Facharzt, kann eine spezifische Immuntherapie die Allergie und deren Symptome abmildern. Dabei werden in steigender Dosierung Pollenallergene drei bis fünf Jahre lang unter die Haut gespritzt. Es gibt jedoch auch Tabletten oder Tropfen, die sich ebenfalls als Therapieform eignen. Nicht vernachlässigt werden darf der Verlauf von Allergien. Bei einer Verschlechterung der Beschwerden sollte baldige ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um schwere Komplikationen zu vermeiden.
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