Im vergangenen Jahr wurden wieder mehr Medikamente verordnet. Trotzdem konnten die gesetzlichen Krankenkassen bei den Medikamenten weiter Geld sparen, dies lag in erster Linie an den Rabattverträgen und den Generika- Medikamenten.
Die Medikamente gelten bei den gesetzlichen Krankenkassen mit als größte Kostenreiber. Im vergangenen Jahr wurden zwar wieder deutlich mehr Medikamente von den Medizinern verordnet. Dennoch konnten die Ausgaben für Medikamente deutlich verringert werden, wie der aktuelle Arznei- Atlas zeigt.
Nach aktuellen Angaben sollen die Ärzte im vergangenen Jahr 2,6 Prozent mehr Medikamente verschrieben haben, gemessen in Tagesdosen. Doch da sich der Rabatt für Medikamente in der Zwischenzeit auf 16 Prozent beläuft, konnten die Krankenkassen in diesem Sektor weiter sparen.
Knapp 30 Milliarden für Medikamente
Dem Arznei- Atlas zufolge, der vom IGES- Institut und des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller erstellt wurde, gaben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr gut 26,9 Milliarden Euro für Arzneimittel aus. Im Jahr zuvor waren es noch ungefähr 1,2 Milliarden Euro mehr.
Die Medikamentenhersteller konnten trotzdem ihre Umsätze um 0,7 Prozent steigern. Das meiste Geld konnten die gesetzlichen Krankenkassen durch größere Verpackungen und durch Generika einsparen. In diesem Sektor konnten die Krankenkassen im vergangenen Jahr gut 772 Millionen Euro einsparen.
Insulin zweihöchster Kostenpunkt
Eine große Bedeutung kommt auch den individuell vereinbarten Rabatten zu. Über die Hälfte der verordneten Medikamente feilen in diese Kategorie, so die Autoren des Arznei- Atlasses. Die höchsten Pro- Kopf- Ausgaben bei den Medikamenten hatte das Bundesland Mecklenburg- Vorpommern, die geringsten Ausgaben hatte hingegen das Bundesland Bayern.
Ein Schwerpunkt des Berichts ist außerdem die Versorgung der Diabetiker. In Deutschland leben derzeitig gut fünf Millionen Diabetiker, 4,5 Millionen leiden am Diabetes- Typ II. Für ihre Versorgung gab die gesetzliche Krankenversicherung im vergangen Jahr etwa 1,6 Milliarden Euro aus. Eine Milliarde wurde dabei für Insulin ausgegeben. Damit stellen sie nach Bluthochdruckmitteln den zweithöchsten Kostenpunkt.
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