Freie Radikale und der oxidative Stress den sie verursachen, könnten mitunter Gründe für diverse schwere Krankheiten sein – darunter z.B. Krebs, Parkinson, Alzheimer und kardiovaskuläre Erkrankungen. Antioxidantien bekämpfen sie, können jedoch selbst auch Teil des Problems werden.
Was sind freie Radikale?
Freie Radikale sind Moleküle mit einer ungeraden Zahl an Elektronen in der äußeren Schale. Das hat zur Folge, dass sie extrem reaktiv sind und nur zu gerne mit Lipiden (Fetten), Proteinen und der DNS reagieren. Wenn es nun eine erhöhte Menge an reaktiven Sauerstoffverbindungen gibt (ROS) kann es zu oxidativem Stress kommen. Durch diesen wiederum entstehen Zellschäden, die das Aufkommen diverser Krankheiten begünstigen. Krebs, diverse Autoimmunkrankheiten, Alzheimer, Parkinson, sowie kardiovaskuläre Erkrankungen sind nur einige von ihnen.
Wieso bildet unser Körper überhaupt ROS?
Prinzipiell brauchen wir freie Radikale – in Maßen – sogar damit unser Immunsystem und zelluläre Abläufe richtig funktionieren. Allerdings gibt es einen schmalen Grat zwischen der richtigen Menge und zu viel. Wird erstere überschritten kommt es zum oxidativen Stress, der nicht nur zu den oben erwähnten Krankheiten führt, sondern uns auch schneller altern lassen könnte.
Freie Radikale werden einerseits bei normalen Stoffwechselvorgängen gebildet, können aber auch durch äußere Faktoren entstehen:
- Luft- und Wasserverschmutzung
- Zigarettenrauch
- Alkoholkonsum
- Kochen von geräuchertem Fleisch/mit bereits benutztem Öl
- Strahlung (z.B. bei Röntgenaufnahmen oder bei einer Strahlentherapie)
- Kontakt mit Schwermetallen
Auch Entzündungen, Infektionen, Stress und sogar exzessive sportliche Betätigung können zu mehr freien Radikalen im Körper führen.
Antioxidantien als Retter
Wie der Name schon verrät, bekämpfen Antioxidantien reaktive Sauerstoffverbindungen (reactive oxygen species) und damit freie Radikale. Sie sind also dazu da, überschüssige Oxidantien zu eliminieren und die Balance zu wahren. Teilweise werden sie vom Körper selbst gebildet, aber besonders bei erhöhten Mengen an ROS sind wir auf externe Antioxidantien angewiesen. Diese kommen meist aus unserem Essen, können aber auch z.B. in Pillenform zugeführt werden. Gute Quellen hierfür sind vor allem Beeren (insbesondere Heidelbeeren und Brombeeren) und andere Früchte. Einer der besten Lieferanten von Flavanolen und Katechinen – zwei Formen von Antioxidantien – ist und bleibt aber die Kakaobohne. Ob in reiner Form genossen oder auch als dunkle Schokolade, Kakao ist ein Superfood. Auch dank der vielen enthaltenen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Zu viel des Guten…
Doch wie bei (fast) allem, zu viel des Guten kann oft ins Gegenteil umschlagen: Paradoxerweise können Antioxidantien in besonderen Fällen auch als Pro-Oxidantien agieren. Das heißt, dass sie aktiv oxidativen Stress vorantreiben, anstatt ihn zu unterbinden. Das kann etwa bei einer hohen Vitamin-C-Dosierung, gepaart mit Eisen passieren. Wenn man sich aber einigermaßen an der empfohlenen täglichen Verzehrsmenge orientiert, gibt es nichts zu befürchten.
In diesem Video klärt Dr. Weigl über Nahrungsergänzungsmittel auf:
Was meinen Sie?