Egal ob am frühen Morgen, um in die Gänge zu kommen, oder um dem drohenden Tief am Nachmittag zu entgehen – viele Deutsche brauchen ihren täglichen Kaffee. Gerne steigt die Anzahl der Tassen über den Tag signifikant. Doch welche Menge Kaffee pro Tag ist noch in Ordnung?
Viele Untersuchungen wiesen bereits auf die Vorteile von Kaffee hin, doch einige Studien warnten auch vor negativen Folgen für die Gesundheit bei einem Überkonsum. Eine neue Forschungsarbeit zeigt nun, ab welcher Menge Kaffee dem Körper schaden kann.
Weltweit beliebtes Getränk
Americano, Cappuccino, Espresso Latte Macchiato – Kaffee gibt es in vielen Variationen und jeder Fan des „schwarzen Goldes“ hat seinen persönlichen Favoriten. Das Getränk hat schon seit vielen Jahren auf der ganzen Welt Anklang gefunden. Kein Wunder, ist es doch ein wirksamer und gleichzeitig leckerer Muntermacher, mit dem der Alltag gleich viel leichter fällt. Das am häufigsten verzehrte Stimulans weltweit sorgt dank Koffein dafür, dass der Körper besser, schneller und härter Leistung erbringen kann. Jedoch macht eine Überdosis auch gereizt, nervös oder ruft sogar Übelkeit hervor. Wie unsere Gesundheit auf diese Gewohnheit reagiert, kommt ganz auf die Menge des Getränks an. Australische Wissenschaftler haben nun festgestellt, wie viel Kaffee genau man pro Tag höchstens trinken sollte.
Kaffeetrinker genießen Vor- und Nachteile
Schon seit mehreren Jahrzehnten wird über die Vor- und Nachteile von Kaffee debattiert. In zahlreichen Studien wurde dargelegt, dass sich Kaffeetrinken positiv auf das Herz auswirkt und das Risiko an Darmkrebs zu erkranken gesenkt wird. Jedoch spielt bei diesen Effekten die Menge des Getränks eine entscheidende Rolle. Die diesbezüglichen neuen Erkenntnisse der Forscher der University of South Australia wurden kürzlich in der Fachzeitung „American Journal of Clinical“ Nutrition publiziert.
Verbindung von Kaffee und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Liste der weltweiten Todesursachen an. Allerdings gibt es gerade für diese Krankheiten viele vorbeugende Maßnahmen. Die Wissenschaftler Dr. Ang Zhou und Prof. Elina Hyppönen vom Australian Centre for Precision Health der University of South Australia nahmen sich deshalb nun den Zusammenhang zwischen dauerhaftem Kaffeetrinken und der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an.
Im Rahmen der Untersuchung konnte festgestellt werden, dass zu viel Koffein Bluthochdruck begünstigt – eine Vorstufe von Herzkrankheiten. Es ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, mit hohem Blutdruck steigt. Laut den Autoren der Studie kann der Konsum von sechs oder mehr Tassen Kaffee am Tag der Gesundheit schaden und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 22 Prozent steigern. Der Universität zufolge wurde damit erstmals eine exakte Höchstgrenze für unbedenklichen Kaffeekonsum erkannt. Unter sechs Tassen besteht keine Gefahr für die kardiovaskuläre Gesundheit.
Die Menge macht das Gift
Für die Erkenntnisse wurde auf Daten von insgesamt 347.077 Personen zwischen 37 und 73 Jahren zurückgegriffen, welche aus der britischen Biobank stammen. Selbst bei Teilnehmern mit dem metabolisierenden Gen CYP1A2, welches für eine schnellere Koffein-Verarbeitung sorgt, konnten die negativen Effekte nach der sechsten Tasse beobachtet werden.
Prof. Hyppönen zufolge sei es unbedingt notwendig zu wissen, welche Dosis Kaffee unbedenklich ist. Da das Getränk so beliebt ist und weltweit ungefähr drei Milliarden Tassen pro Tag getrunken werden, sollte bekannt sein, dass auch hier Maßhalten der Schlüssel für eine gute Gesundheit ist.
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