Offensichtlich breitet sich die Krätze in Deutschland wieder weiter aus. Zwar gibt es keine genauen Erkrankungszahlen. Aber bei den Medikamenten- Verschreibungen gegen Krätze ist ein starker Anstieg zu verzeichnen. Doch Krätze ist ganz sicher kein Anzeichen für mangelnde Hygiene.
Die Krankheit Krätze ist auch in Deutschland immer noch allgegenwärtig. Aktuellen Statistiken zufolge steigen die Fälle hierzulande wieder an. Mediziner verschreiben eine Vielzahl von Medikamenten. Aber die Symptome sind bei Krätze nicht immer eindeutig. Symptome sind zum Beispiel kleine Bläschen und Pusteln auf der Haut. Aber auch ständiger Juckreiz zählt zu den Symptomen von Krätze.
Vor allem Obdachlose leiden oft unter dieser Krankheit. Das liegt in erster Linie daran, weil Obdachlose in Gemeinschaftsunterkünften schlafen. Doch Mediziner warnen, die Krätze kann alle sozialen Schichten treffen. In Deutschland ist die Krankheit allgegenwärtig, erst im Januar erkrankten wieder vier junge Menschen aus NRW an der Krätze.
79.000 Cremes in 2012
Zwar ist die Krankheit nicht meldepflichtig, doch tritt sie in Gemeinschaftsunterkünften auf, muss dies dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Da es in Deutschland keine belastbaren Zahlen gibt, lässt sich nicht bestimmen, ob die Krätze heute öfter auftritt als früher. Doch bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten zeigt sich ein deutliches Bild.
Aus dem Arzneimittelreport der AOK geht hervor, dass im Jahr 2007 56.000 Cremes gegen die Krankheit Krätze verschrieben wurden, im Jahr 2012 waren es aber schon 79.000 Cremes, so die Krankenkasse. Zwar ist die Creme nicht das einzige Medikament, was Ärzte gegen Krätze verordnen, aber das Meistverordnete.
Symptome schwer erkennbar
Zudem fehlen in den Statistiken die Medikamente die nach individuell angefertigten Rezepturen hergestellt werden. Nach aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation gibt es weltweit 300 Millionen Krätze- Erkrankte. Nach Angaben des Robert- Koch- Instituts erkranken hauptsächlich Kinder, Mütter, Menschen mit einem schwachen Immunsystem und sexuell aktive Menschen an Krätze.
Doch die Symptome sind selbst für geschulte Mediziner nur schwer erkennbar. So kommt es auch sehr oft vor, dass die Krätze mit Ekzemen verwechselt werden. Eigentlich müsste dafür der Körper des Patienten Millimeter für Millimeter nach den kaum sichtbaren Parasiten abgesucht werden. Dann müssten sie abgetragen werden und mikroskopisch identifiziert werden.
Milben lieben trockene Haut
Die Milben werden per Hautkontakt übertragen, allerdings muss der Hautkontakt dafür schon einige Minuten andauern. Eine indirekte Übertragung durch Kleidung oder Bettwäsche kommt dagegen eher sehr selten vor. Lediglich in Gemeinschaftsunterkünften oder Hotels mit schnellen Nutzerwechseln könnte die Verbreitung von Krätze begünstigen.
Besonders trockene Haut ist eine Risiko, da Milben eine Möglichkeit brauchen, sich in die oberste Hautschrift einzubohren. Dies ist bei trockener Haut notmalerweise viel einfacher. Dort legen dann die Milben ihre Eier oder auch ihren Kot ab, was dann zu dem bekannten Juckreiz führt. Ein Vorurteil ist hingegen auch, dass mangelnde Sauberkeit die Ursache für Krätze sei.
Medikamente helfen sehr gut
Eher ist das Gegenteil der Fall. Durch Cremes sind die Milben dann kaum noch nachweisbar und die Krätze wird dann nur sehr selten diagnostiziert. Gefährlich ist die Krankheit zwar nicht, aber sie kann problematische Folgen haben. Beim Kratzen gelangen Bakterien in die Haut, dass kann dann zu weiteren Infektionen führen.
Bekämpfen lässt sich die Krankheit am besten mit Medikamenten. Die Wohnung komplett zu desinfizieren sei hingegen nicht nötig. Die Milbe liebt es warm und braucht Nahrung, entzieht man ihr beides, mag sie das gar nicht. In den meisten Fällen genügt es das Bettzeug zu wechseln, bei 60 Grad zu wachen und das Zimmer für einige Tage auszukühlen.
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