Eine groß angelegte Studie im Bereich Ernährung begleitete über 13 Jahre hinweg 4.500 Menschen – und konnte beweisen, dass die Ernährungsweise das Risiko für Herzerkrankungen massiv beeinflussen kann. Ein bestimmtes Essverhalten schnitt demnach noch besser ab als eine Therapie mit entsprechenden Medikamenten und konnte die Erkrankungswahrscheinlichkeit drastisch reduzieren. Personen unter 75 Jahren können von der sogenannten „DASH-Diät“ stark profitieren, denn die Ernährungsform senkt das Risiko für eine Herzinsuffizienz, sowie erhöhte Blutdruck- und Blutzuckerwerte erheblich.
Spezielle Ernährungsform stellt Medikamente in den Schatten
Wissenschaftler der Wake Forest School of Medicine in North Carolina publizierten vor Kurzem die Erkenntnisse, welche anhand einer Langzeitstudie gewonnen werden konnten. Insgesamt wurden dafür die Essgewohnheiten von 4.500 Probanden über einen Zeitraum von ganzen 13 Jahren beobachtet. Das Fazit der Studie: Menschen, die das Konzept der DASH-Diät beherzigen, verfügen über ein signifikant kleineres Risiko für Herzerkrankungen. Die Teilnehmer, die sich am strengsten an die DASH-Regeln hielten, hatten ein um fast 50 Prozent geringeres Risiko für die Entwicklung von Herzkrankheiten. Dem Forschungsteam zufolge wirkt die Ernährungsform damit besser als jedes vorhandene Arzneimittel. Die Studienergebnisse sind kürzlich in der Fachzeitung „American Journal of Preventive Medicine“ erschienen.
In der Vergangenheit haben sich nur wenige Untersuchungen mit den Effekten der DASH-Diät auf die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz beschäftigt. Die neue Forschungsarbeit konnte belegen, dass die Ernährungsweise das Potenzial besitzt, die Wahrscheinlichkeit einer Herzschwäche um fast die Hälfte zu senken. Damit schlägt die DASH-Diät jedes Medikament.
Die schädlichen Fünf
Bei DASH handelt es sich um eine Ernährungsform, die sogar speziell für die Vorbeugung von Herzkrankheiten entwickelt wurde. Der Name stammt von der englischen Bezeichnung „Dietary Approaches to Stop Hypertension“ (deutsch: Diätetische Ansätze gegen Bluthochdruck). Bei der Ernährungsweise werden vermehrt Obst, Gemüse, Nüsse, fettarme Milchprodukte, Fisch, Geflügel und Vollkornprodukte verzehrt. Verzichtet wird hingegen auf stark ungesunde Lebensmittel. Dabei sind fünf Lebensmittel besonders hervorzuheben: Rotes Fleisch, Süßigkeiten, zuckerhaltige Getränke, Alkohol und fettreiche Milchprodukte. Doch auch Nahrungsmittel mit einem hohen Salzgehalt sollten bei der DASH-Diät möglichst vermieden werden.
Im Rahmen der Studie mussten die Probanden in regelmäßigen Zeitabständen Fragen bezüglich ihren Ernährungsgewohnheiten beantworten und wurden demzufolge in fünf Gruppen unterteilt. Nach 13 Jahren war klar ersichtlich, dass die Teilnehmer, die sich am meisten an das DASH-Prinzip gehalten hatten, über 40 Prozent seltener an einer Herzschwäche erkrankten als die Personen, die sich am wenigsten nach diesem Konzept ernährten.
Immer mehr Personen erkranken an Herzinsuffizienz
Heutzutage zählt die Herzschwäche zu den häufigsten Gründen für einen Krankenhausaufenthalt bei älteren Menschen. Daneben ist die Erkrankung mit hohen Kosten für die Gesundheitsversorgung verknüpft, sodass es auch für die öffentliche Gesundheit wichtig sei diesbezüglich beeinflussbare Risikofaktoren zu ermitteln. Wegen der bemerkenswerten Ergebnisse der neuen Studie soll nun im Rahmen einer klinischen Untersuchung kontrolliert werden, ob das DASH-Konzept zur gezielten Vorbeugung von Herzkrankheiten eingesetzt werden kann.
Auf jeden Fall handelt es sich bei der DASH-Diät um einen sehr vielversprechenden Ansatz, da sich diese nicht nur auf die Herzgesundheit positiv auswirkt – den Ergebnissen vorangegangener Studien zufolge kann sie außerdem das Krebsrisiko reduzieren und die Lebensdauer verlängern. Damit ist die präventive Wirkung gegen Herzerkrankungen nur einer von vielen gesundheitsfördernden Aspekten der Ernährungsform.
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