Weltweit leiden immer mehr Menschen an Herzerkrankungen – oft mit Todesfolge. Wissenschaftler erkannten kürzlich, dass der tägliche Verzehr von Blaubeeren die Wahrscheinlichkeit einer Herzkrankheit reduzieren kann.
Bessere Durchblutung dank Blaubeeren
Eine aktuelle Studie der University of East Anglia hat gezeigt, dass der tägliche Konsum von Blaubeeren mit einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen verbunden ist. Die Untersuchungsergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitung „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftler beobachteten, dass übergewichtige Erwachsene, die jeden Tag 150 Gramm Blaubeeren aßen, über eine bessere Durchblutung, sowie weniger steife Arterien verfügten. Im Rahmen der neuen Studie wurde zudem errechnet, dass der tägliche Verzehr von Blaubeeren das Risiko für Herzerkrankungen um 12 bis 15 Prozent reduzieren kann. Die Untersuchung umfasste die Effekte des täglichen Blaubeerkonsums bei 138 übergewichtigen oder fettleibigen Teilnehmern. Alle Probanden waren zwischen 50 und 75 Jahre alt und erhielten entweder 75 oder 150 Gramm gefriergetrocknete Blaubeeren oder ein Placebo.
Risikofaktor metabolisches Syndrom
Darüber hinaus litten alle Teilnehmer unter dem sogenannten metabolischen Syndrom. Dabei handelt es sich um die medizinische Bezeichnung für die Summe aus Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit. Schätzungen zufolge ist in der westlichen Welt ungefähr ein Drittel aller Erwachsenen vom metabolischen Syndrom betroffen. Es steigert das Risiko für koronare Herzerkrankungen, Schlaganfälle und weitere Krankheiten der Blutgefäße.
Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit können einzeln bereits eine Menge im Körper anrichten und den Blutgefäßen Schaden zufügen – alle drei gemeinsam sind allerdings besonders bedrohlich. Die Erkrankungen kommen mittlerweile extrem häufig vor und sind alle eng miteinander verbunden. Dies erklärt auch, warum so viele Menschen darunter leiden.
Geringer Konsum bringt keinen Effekt
Die Forscher fanden heraus, dass der Konsum von einer Tasse voll Blaubeeren täglich die Gefäßfunktion und arterielle Steifheit nachhaltig positiv beeinflusst. Dies sei laut den Studienautoren ausreichend, um die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 12 bis 15 Prozent zu reduzieren. Es sei jedoch wichtig auf die Menge zu achten, denn die Probandengruppe, welche nur 75 Gramm Blaubeeren am Tag aß, profitierte nicht von der genannten Wirkung. Möglicherweise müssen adipöse Menschen verglichen mit der Allgemeinbevölkerung eine größere Menge verzehren, um ihrer Herzgesundheit etwas Gutes zu tun.
In der Vergangenheit wurde bereits dargelegt, dass Personen, die regelmäßig Heidelbeeren verzehren, ein geringeres Risiko für Diabetes Typ 2 und Herzkrankheiten aufweisen. Das mag daran liegen, dass Heidelbeeren viel Anthocyane enthalten. Die natürlichen Verbindungen sorgen für die rote und blaue Farbe der Frucht. Frühere Untersuchungen konnten bereits zeigen, dass diese einige Marker für Herzkrankheiten positiv beeinflussen können.
Larsi
04.06.2019 09:04Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass Blaubeeren als gefriergetrocknete Variante nicht grade ein gängiges Lebensmittel sind. Zumal gefriergetrocknete Früchte sehr teuer sind, sowie bei der Herstellung viel Energie notwendig ist, was wahrscheinlich auch den teureren Preis erklärt. Ganz davon abgesehen, dass ich noch nirgends diese Blaubeer-Variante gesehen habe. Zudem ist die Mengenangabe irreführend. Geht es nun um 150g gefriergetrocknete Blaubeeren, oder um 150g frische Blaubeeren? Das ist deshalb wichtig, weil 150g gefriergetrocknete Beeren einem Äquivalent von 785g frischen Früchten entspricht.
beobachter
04.06.2019 21:29Wo kämen wir hin, wenn jeder Mensch täglich so eine Portion Blaubeeren konsumiert? Schon mal daran gedacht wie viele Felder bestellt werden müssten und wie viel Wasser es benötigt
Es ist unverantwortlich in Zeiten von Umweltschädigungen auf diesen Planeten durch den Menschen auch noch solche Empfehlungen abzugeben
Dr. Seltsam
05.06.2019 10:51Mal wieder einer dieser Schema-F-Artikel die mehr suggerieren als sie tatsächlich aussagen.
Es wurden Studienergebnisse veröffentlicht die einen statistisch signifikanten Zusammenhang eines Nahrungsmittels zu einem gesundheitlichen Effekt nachweisen konnten. 15% Risikoreduktion scheinen zunächst viel zu sein, bei einer KHK-Gesmtprävalenz von 7,85% beträgt der absolute Unterschied dann nur noch rund 1%. Dafür würde niemand seine Ernährung auf Blaubeerdiät umstellen, zumal sie ja offenbar auch noch regelmäßig in ausreichneder Menge verzehrt werden müssten um überhaupt einen Effekt zu haben. Die Studie ist deshalb für die Forschung wohl relevanter als die Info für Verbraucher dass Blaubeeren ja so gesund sind.
Morgen dann der nächste Artikel nach gleichem Muster. Je nach Studienlage vielleicht mal wieder zu Tee, Kaffee, Olivenöl, Rotwein, Fisch, …