Menschen die bei Dämmerlicht schlaffen, haben ein erhöhtes Risiko depressiv zu werden. Dabei reicht das Licht eines Fernsehers oder eine Straßenlaterne die ins Schlafzimmer scheint schon aus, um Depressionen zu begünstigen.
Psychische Erkrankungen treten immer öfter in der deutschen Bevölkerung auf. Doch wo entstehen sie eigentlich genau. Einerseits können sie durch zu viel Stress im Job und im Familienleben entstehen. Zum anderen aber auch im Schlaf. So hat ein Versuch mit Hamstern gezeigt, dass zu viel Licht im Schlafzimmer Depressionen begünstigen kann.
Aber zum Glück ist der Prozess auch umkehrbar. Das bedeutet, ist es im Schlafzimmer während der Nachtruhe richtig dunkel, treten Verbesserungen der Symptome ein. Den Forschungsergebnissen zufolge soll Dämmerlicht schon genügen um das Risiko zu steigern, an einer Depression zu erkranken.
In zwei Gruppen eingeteilt
Die Wissenschaftler hatten Hamster für vier Wochen bei Dämmerlicht schlafen lassen. Im Anschluss zeigten die Versuchstiere depressionsähnliche Zustände, so die Wissenschaftler von der Ohio State University in Columbus in ihrem aktuellen Bericht, der erstmals in dem Fachjournal „Molecular Phsychiatry“ veröffentlicht wurde.
Durften die Hamster hingegen wieder bei völliger Dunkelheit schlafen, gingen die Depressionen wieder zurück. Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie weibliche sibirische Hamster verwendet, bei denen im Vorfeld die Eierstöcke entfernt wurden, um hormonelle Schwankungen auszuschließen. Die Hamster wurden dabei in zwei Gruppen eingeteilt.
Prozess umkehrbar
Die eine Gruppe lebte im normalen Tag- Nacht- Rhythmus. Die zweite Gruppe musste die Nacht mit einer Belichtung von fünf Lux verbringen. Das entspricht etwa dem Licht, den ein Fernseher in einem dunklen Raum abgibt. Im Anschluss durften alle Hamster wieder in völliger Dunkelheit schlafen. Nachdem die Hamster im Dämmerlicht geschlafen hatten, untersuchten die Forscher die Versuchstiere auf depressive Stimmungen.
Die Tiere die bei Licht nächtigen mussten, zeigten am Tage weniger Aktivität und auch weniger Interesse an Zuckerwasser, was bei Hamstern als depressives Symptom gilt. Nach 14 Tagen bei vollkommener nächtlicher Dunkelheit waren die Symptome wieder verflogen, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht.
Zu wenig Licht führt auch zu Depressionen
Ähnliche depressive Stimmungen könnten auch bei Menschen auftreten, die bis tief in die Nacht TV schauen oder bei denen eine Straßenlaterne ins Schlafzimmer scheint, so die Wissenschaftler weiter. Auch in vorangegangenen Studien wurde Dämmerlicht während der Nacht mit Depressionen und Übergewicht in Verbindung gebracht.
Wie man aber weiß, ruft auch zu wenig Licht Depressionen hervor. Daher leiden viele Menschen während der kalten Jahreszeit an Winterdepressionen. Auch Menschen die Im Büro arbeiten, neigen zu Depressionen. Der Grund hierfür ist die schwache Beleuchtung. Das Bürolicht hat etwa 400 Lux und Sonnenlicht hingegen 10.000 Lux.
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