Das biologische Alter könnte in naher Zukunft auch anhand des Gehirns bestimmt werden. Die Genauigkeit soll dabei bei weit über 90 Prozent liegen, wie Wissenschaftler im Rahmen einer aktuellen Studie herausfanden. Außerdem könnten die Forschungsergebnisse für die Gehirnforschung von Bedeutung sein.
Bis jetzt galt es immer als recht schwierig das biologische Alter eines Menschen festzustellen. Doch das könnte bald der Vergangenheit angehören. US- amerikanische Wissenschaftler wollen in Zukunft anhand des menschlichen Gehirns das Alter eines Menschen feststellen und das sogar ziemlich genau.
Neuartige Aufnahmetechniken
Das erklärten die Wissenschaftler um den Teamleiter Timothy Brown von der University of California in San Diego. Die Studie wurde zum ersten Mal in dem Fachjournal „Current Biology“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler nutzten in ihrer aktuellen Studie neuartige Aufnahmetechniken sowie Computerprogramme.
Diese fortschrittlichen Programme werteten die Daten von Bildern aus dem Kernspintomografen aus, die zumindest das Alter von jungen Menschen verraten, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht weiter. In der aktuellen Studie werteten die US- amerikanischen Wissenschaftler die Kernspintomografien von knapp 900 jungen Menschen im Alter von drei bis zwanzig Jahren aus.
231 unterschiedliche biologische Merkmale
Im Zuge der Auswertung fanden die Wissenschaftler heraus, dass jedes menschliche Gehirn mindestens 231 unterschiedliche biologische Merkmale hat. Diese Merkmale verändern sich allerdings im späteren Leben, wodurch sich das Alter eines Menschen ablesen lässt. Die Genauigkeit des Alters liege im Durchschnitt bei 92 Prozent, so die Forscher.
Auch in vorangegangenen Studien wurde bereits versucht das biologische Alter eines Menschen festzustellen, dabei wurden aber nur einzelne biologische Merkmale von den Wissenschaftlern untersucht. In der aktuellen Studie fanden die Wissenschaftler aber einen Weg, die biologischen Merkmale als ein Ganzes zu sehen.
Auswirkungen auf die Gehirnforschung
Sie konnten dabei nicht nur die Vielschichtigkeit des menschlichen Gehirns erfassen, sondern auch weitere Merkmale bestimmen, die sich im Laufe eines Menschenlebens immer weiter verändern. Ob diese Veränderungen im Gehirn sich auch auf das Verhalten der Menschen niederschlagen, konnten die Forscher hingegen nicht beantworten.
Das Team um Brown ist sich aber ziemlich sicher, dass die neuen Studienergebnisse Auswirkungen auf die Gehirnforschung und -medizin haben könnten. Durch die neue Methode könnten in Zukunft auch leichter Auffälligkeiten und Missbildungen festgestellt werden, so die US- amerikanischen Wissenschaftler zum Abschluss ihres Berichts.
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