Das allergische Asthma ist mit 70 Prozent die häufigste Form von Asthma bronchiale. Die Gründe für diese Art von Asthma können vielfältig sein. Oft tritt es aber im Zusammenhang mit Heuschnupfen auf. Menschen, die an allergischem Asthma leiden, sind oft sehr stark eingeschränkt. Nun ergab eine klinische Studie, dass ein neuartige Asthma-Wirkstoff die Beschwerden der Patienten um 34 Prozent lindern kann.
Das neue Mittel SB010
An Asthma leiden ca. 300 Millionen Menschen. Damit gehört es zu den häufigsten Krankheiten auf der ganzen Welt. Die Folgen von Asthma sind meistens sehr belastend für die Betroffenen. Der neue Wirkstoff SB010 könnte nun Abhilfe verschaffen. Das Forscherteam um den Mediziner Harald Renz von der Philipps-Universität Marburg konnte das neue Mittel entdecken. Das Team untersuchte die Wirksamkeit des Mittels, das auf einer enzymatisch wirksamen DNA beruht.
Dabei kam heraus, dass sich die Beschwerden der Patienten um 34 Prozent abschwächten, wenn sie das neue Präparat verabreicht bekamen, so Renz und sein Team in der Onlineausgabe der Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“.
„Die Therapie schwerer Verlaufsformen des allergischen Asthmas ist zurzeit noch unbefriedigend“, sagt Harald Renz, der das Institut für Laboratoriumsmedizin an der Philipps-Universität Marburg leitet. Deshalb muss ein neuartiges Therapieprinzip entwickelt werden.
Funktionsweise des neuen Mittels
„Unser Wirkstoff SB010 ist das erste Beispiel einer völlig neuen Wirkstoffklasse, der DNAzyme“, erklärt Renz. Damit ist gemeint, dass die künstlichen DNA-Moleküle enzymatisch aktiv sind. Durch den neuartigen Wirkstoff SB010 werden Entzündungen gehemmt, indem er Proteine blockiert. Damit werden auch gleichzeitig die typischen Asthmasymptome abgeschwächt.
Die Wirksamkeit des neuen Therapeutikums wurde von der erfolgreich abgeschlossenen Studie untersucht. Als randomisierte Doppelblindstudie wurde sie an sieben deutschen Zentren durchgeführt. Die wissenschaftliche Leitung lag dabei in den Händen von Norbert Krug, dem Ärztlichen Direktor am Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) in Hannover.
Verbesserte Lungenfunktion
An der randomisierten Doppelblindstudie nahmen 40 Teilnehmer teil. Jeden Morgen mussten die Probanden mit einem Vernebler den Wirkstoff SB010 oder ein Placebo inhalieren. Dabei wurde festgestellt, dass wenn man 28 Tage lang eine Behandlung mit SB010-Inhalationen durchführt, sich eine deutliche Verbesserung der Lungenfunktion erkennbar macht. Außerdem erwies es sich als sicher und gut verträglich.
„Nach neuesten Forschungsergebnissen ist davon auszugehen, dass etwa 50 Prozent aller Asthmatiker unter allergischem Asthma leiden“, betont Studienleiter Krug. Der Mediziner hält Krug es für sinnvoll weitere klinische Untersuchungen zu SB010 mit größeren Patientengruppen durchzuführen.
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