Eine kürzlich veröffentlichte Studie verrät, dass die kognitive Leistungsfähigkeit von Menschen genetisch bedingt ist. Somit sind die Erbanlagen einer Person weitgehend für ihr Intelligenzniveau verantwortlich. Die Forscher des Teams konnten im Rahmen ihrer Studie eine Gruppe von Genen bestimmen, die die Gehirnleistung regelt.
Übermensch durch Genmanipulation?
Lässt sich anhand dieser Erkenntnis die Intelligenz des Menschen also grundlegend beeinflussen? Die Wissenschaftler der Universität Innsbruck bildeten mit ihrer Forschung zumindest die Grundlage dafür. Dank der österreichischen Forscher ist nun klar, warum manche Personen intelligenter sind als andere: Die individuellen Erbanlagen sind schuld. Es konnten nun erstmals die spezifischen Gene ermittelt werden, welche für die persönliche Intelligenz verantwortlich sind. Die beeindruckenden Studienergebnisse erschienen vor Kurzem im Fachjournal „Plos genetics“.
Intelligenz wird durch eine Gruppe Gene gesteuert
Dieses eine bestimmte „Super-Intelligenzgen“ gibt es allerdings nicht. Es ist das Zusammenspiel vieler einzelner Gene, das die Gehirnleistung regelt. Die Erkenntnis der Studie stellt einen Durchbruch im Grundverständnis der Intelligenzforschung dar, denn bisher war über die genetischen Grundlagen menschlicher Intelligenz nur wenig bekannt. Damit leistete die Untersuchung einen wesentlichen Beitrag auf dem Forschungsgebiet.
Die Studie konnte zeigen, dass eine Gruppe von Proteinen im Zellkern die Gehirnleistung steuert. Eine wesentliche Schlüsselrolle kommt dabei dem Protein SATB2 zu, welches sich an die Erbsubstanz DNA bindet und auf diese Weise die Auffaltung bestimmt. Damit ist auch klar, wieso Menschen mit einer Mutation gerade diesen Gens geistige Beeinträchtigungen und Lernbarrieren aufweisen. Anhand biochemischer Methoden konnte nun eine Gruppe von Proteinen identifiziert werden, die mit SATB2 in den Nervenzellen des Großhirns kooperieren.
Generation Intelligenzbestie
Im Rahmen der Studie konnte das Forschungsteam eindeutig festhalten, dass spezielle Varianten der bestimmten Gene mit Abweichungen in der menschlichen Intelligenz einhergehen. Diese grundlegende Erkenntnis hat großen Anteil daran, die höheren Funktionen des Gehirns besser verstehen zu können. Mit einer neuen Generation von hyperintelligenten Supermenschen sei deshalb aber nicht zu rechnen. Dem aktuellen Stand der Wissenschaft zufolge sind die identifizierten Gene nur teilweise manipulierbar. Da die Gruppe der beteiligten Gene so groß ist, scheint es unmöglich die kognitive Leistungsfähigkeit auf molekularer Ebene zu beeinflussen.
Basis für neue Behandlungsmöglichkeiten
Die zentralen Ergebnisse der Studie sind jedoch trotzdem enorm wichtig, denn sie bieten eine neue Grundlage für die Entwicklung von Therapieansätzen für neurologische und psychiatrische Erkrankungen, die in vielen Fällen mit einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion verbunden sind.
Aus diesem Grund sind die Erkenntnisse der Studie speziell für das Gebiet der molekularen Psychiatrie von immenser Bedeutung.
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