Kinder mit einer Lese- Rechtschreibschwäche kann offensichtlich mit einem simplen Trick geholfen werden. Vergrößert man den Abstand zwischen Wörtern und Buchstaben, sinkt ihre Fehlerquote um 50 Prozent und ihre Lesegeschwindigkeit nimmt um 20 Prozent zu. Das fanden jetzt italienische und französische Wissenschaftler heraus.
In Deutschland leiden viele Kinder unter einer so genannten Lese-Rechtschreibschwäche, auch Legasthenie genannt. Doch diesen Kindern kann durch einen kleinen Trick geholfen werden, wie Forscher versichern. Ein größerer Abstand zwischen den Buchstaben verhindert das Kinder von benachbarten Buchstaben abgelenkt werden.
Lesegeschwindigkeit steigt
Durch diesen simplen Trick soll auch die Lesegeschwindigkeit steigen. Das fanden Wissenschaftler in einer aktuellen Studie an italienischen und französischen Kindern heraus. Durch den größeren Buchstabenwird offensichtlich verhindert, dass Legastheniker von benachbarten Buchstaben abgelenkt werden, so die Wissenschaftler in dem Fachjournal Proceedings oft he National Academy of Sciences.
Kinder mit einer Lese- Rechtschreibschwäche haben deutlich größere Probleme Wörter und Silben zu erkennen als andere Kinder. Aus diesem Grund lesen diese Kinder auch deutlich langsamer. So liest ein Kind mit einer Lese- Rechtschreibschwäche so viele Wörter in einem Jahr wie ein guter Leser innerhalb von zwei Tagen, so die Wissenschaftler.
Zwei unterschiedliche Texte
An der aktuellen Studie nahmen 74 Kinder mit einer Lese- Rechtschreibschwäche teil. Die Probanden waren im Alter von acht bis vierzehn Jahren. Jeweils die Hälfte der Testpersonen kam aus Italien bzw. Frankreich. Die Kinder bekamen in dem Test zwei Texte in ihrer Muttersprache vorgesetzt, die sie laut vorlesen mussten.
Im ersten Text waren die Buchstaben und Wörter mit üblichen Abstand gedruckt. Im zweiten Text war der Zeilen bzw. Buchstabenabstand verdoppelt wurden. Des Weiteren waren die Wörter auch durch drei, anstatt einem Leerzeichen getrennt. In einem weiteren Test sollten die Kinder mindestens fünf zusammen präsentierte Buchstaben korrekt identifizieren. Hier war der Abstand zwischen den Buchstaben mal normal und mal erweitert.
50 Prozent weniger Fehler
Dabei fiel den Forschern auf, dass die Legastheniker- Kinder deutlich weniger Fehler im zweiten Text machen und ihre Lesegeschwindigkeit war deutlich schneller. Im Durchschnitt stieg die Lesegeschwindigkeit um etwa 20 Prozent an, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht. Dies entspricht dem Fortschritt eines Grundschülers innerhalb eines Jahres. Die Zahl der Fehler sei außerdem um 50 Prozent gesunken.
Je stärker die Legasthenie eines Kin der ausgeprägt ist, desto mehr profitiert es von dieser Methode. Bei Kindern ohne Lese- Rechtschreibschwäche zeigt sich dieser Effekt hingegen nicht, wie ein weiterer Test ergab. Sie schnitten in dem weitgesetzten Text sogar schlechter ab.
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