Ihren herb-würzigen, leicht bitteren Geschmack kennen viele Menschen aus der indischen Küche. Gerade in den letzten Jahren gewann die gelbe Wurzel im Westen an Beliebtheit. Im traditionell indischen Ayurveda schwört man schon seit über 5.000 Jahren auf ihre positiven Auswirkungen auf die Gesundheit – die Rede ist von Kurkuma. Doch welche gesundheitsförderlichen Effekte hat das Gewürz tatsächlich?
Mehr als nur ein Gewürz?
Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, ist eine Pflanze, die zu den Ingwergewächsen gezählt wird. Von dem Strauch, der auf dem indischen Subkontinent und in Südostasien heimisch ist, kann die Knolle zum Verzehr verwendet werden. Der sekundäre Pflanzeninhaltsstoff, der der gelben Knolle ihre strahlend gelbe Farbe und ihre möglicherweise gesundheitsfördernden Wirkungen verleiht, ist das Polyphenol Curcumin. Außerdem weist der Wurzelstock Aroma-, Bitter- und Scharfstoffe auf, ebenso wie ätherische Öle. Zu kaufen gibt es Kurkuma meistens als fein gemahlenes Pulver, um es zum Würzen von Speisen zu verwenden, aber auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Tabletten.
Gegen welche Krankheiten hilft Kurkuma?
In einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2022 wurden die Ergebnisse aus 34 Studien, die sich mit den gesundheitsfördernden Auswirkungen von Kurkuma beschäftigten, zusammengefasst. Diese Publikationen thematisierten zehn verschiedene Autoimmunerkrankungen; bei den meisten davon handelte es sich um rheumatoide Krankheiten. Verglichen mit der Gabe eines Placebo-Medikaments konnte Curcumin zu Verbesserungen der Symptome einiger Erkrankungen führen. Positive Effekte ließen sich vor allem bei rheumatoider Arthritis, aber ebenso bei Schuppenflechte sowie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa feststellen. Für die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose und die Darmerkrankung Morbus Crohn hingegen sind die Ergebnisse nicht aussagekräftig genug, um eine Curcumin-Einnahme zu empfehlen.
Unbedenklich und gut verträglich
Laut diverser Analysen ist eine tägliche Dosis zwischen 80 und 6.000 Milligramm Curcumin unbedenklich und gut verträglich. Die Aufnahme höherer Mengen kann bei manchen Menschen jedoch in Magen-Darm-Beschwerden oder Leberschäden resultieren. Besonders als ergänzende Therapie erweist sich die Einnahme von Curcumin als hilfreich – eine ärztliche Abklärung vorab ist aufgrund möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten hier aber unverzichtbar.
Allerdings ist noch mehr Forschung notwendig, um genauere Informationen über Wirkungen und Dosierungen von Curcumin geben zu können. Oftmals sind die Resultate von Studien schwierig zu interpretieren, da Ergebnisse aus dem Reagenzglas nicht immer eins zu eins auf den Menschen übertragen werden können. Sie zeigen jedoch an, dass positive Wirkungen potenziell möglich sind.
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