In gut acht Jahren wird es in Deutschland etwa 15 Prozent weniger Krankenhäuser und Kliniken geben. Das teilten die Autoren des neuen Krankenhausreports 2012 mit. Außerdem gehen die Autoren von weiteren großen Fusionen aus.
Schon vor einigen Tagen hatten wir darüber berichtet, dass viele Krankenhäuser in Deutschland rote Zahlen schreiben. Laut dem aktuellen Krankenhaus Rating Report 2012 werden 15 Prozent aller bis heute noch existierenden Krankenhäusern verschwinden. Ein Großteil der verbleibenden werden sich zu größeren Kliniken zusammenschließen müssen, so der Report.
Maximal 5 große Gruppen
Wie der Krankenhausreport weiter erklärte, werden maximal fünf Gruppen in gemeinnütziger und privater Trägerschaft 60 Prozent des Krankhausmarktes ausmachen. Die neuen Kliniken werden unter einem Dach dann auch überregional arbeiten und mit kommunalen und universitären Partnern zusammenarbeiten.
Allerdings werden auch weitere Verbände entstehen, die in erster Linie in kommunaler Trägerschaft arbeiten werden, ihr Marktanteil wird sich auf maximal 30 Prozent belaufen, wie es weiter hieß. Die restlichen 10 Prozent des verbleibenden Marktanteils werden auf Spezialkliniken entfallen.
1000 Klinikbilanzen analysiert
Durch die kommenden Fusionen werden die Kliniken erstmals die Möglichkeit bekommen Patienten bundesweit interessante Angebote zu unterbreiten. Allerdings wird sich dadurch auch der Wettbewerb unter den Häusern deutlich verschärfen. Eine große Fusion kündigt sich schon in diesem Jahr an. Aktuellen Medienberichten zu Folge soll eine Fusion zwischen Helios und Rhön bevorstehen.
In dem diesjährigen Krankenhausreport haben Wissenschaftler etwa 1000 Klinikbilanzen aus den Jahren 2009 und 2010 detailliert analysiert. Auf dieser Basis haben sie einen Plan zu Kostenentwicklung in diesem Jahr erstellt. Den Forschern zu Folge ist die wirtschaftliche Erholung der Kliniken erst einmal vorbei.
15 Prozent in 2012 von Insolvenz bedroht
Im Jahr 2010 waren etwa 10 Prozent aller Krankenhäuser von einer Insolvenz bedroht. In diesem Jahr könnten es schon 15 Prozent sein. Dabei zeigt sich auch dreigeteiltes Bild, so sind die meisten von einer Insolvenz bedrohten Krankenhäuser aus öffentlich- rechtlicher Trägerschaft (18,3 Prozent).Bei den Freigemeinnützigen waren es nur 8,6 Prozent und bei den privaten lediglich 1,7 Prozent.
Außerdem hatten kleine Häuser schlechtere Bilanzen als große Kliniken, im Osten Deutschland wirtschaften die Krankenhäuser besser als im Westen. Ländliche Kliniken schnitten auch leicht schlechter ab als städtische Kliniken. Am besten schnitten jedoch psychiatrische Krankenhäuser ab.
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