Die E-Zigarette ist ein elektrisch beheiztes Gerät zur Verdampfung von aromatisierten Flüssigkeiten. Das dabei entstehende Aerosol wird von den Konsumenten eingeatmet. Im Unterschied zur klassischen Zigarette findet eine Verbrennung nicht statt. Den derzeit verfügbaren Erkenntnissen zufolge sind E-Zigaretten eine bei weitem weniger schädliche Alternative zum Rauchen. Es werden bei Rauchern, die von Tabakrauch auf E-Zigaretten wechseln, erhebliche gesundheitliche Vorteile erwartet.
Das Konzept stammt aus dem Jahr 1963, und wurde 2004 erstmals in China auf den Markt gebracht. Eine E-Zigarette besteht aus einem Akku, einem Docht und einem Heizwiderstand. Die zu verdampfende Flüssigkeit, das Liquid, gelangt durch die Kapillarwirkung des Dochtes vom Tank, oder direkt aufgetröpfelt, zu der Heizspirale, die vom Akku mit Energie versorgt wird. Durch die Hitze der Heizspirale verdampft das Liquid. In der Nähe zur Heizspirale befindet sich eine Luftzugöffnung oder ein Luftzugkanal. Sobald der Benutzer nun am Mundstück zieht, wird die Heizspirale von einem Luftstrom umflossen und der Dampf kann mit diesem Luftstrom eingeatmet werden.
Die zu verdampfende Flüssigkeit besteht etwa zur Hälfte aus Propylenglykol (im Prinzip ein Erdölprodukt) und zur Hälfte aus Glycerin. Zugesetzt werden Lebensmittelaromen und Wasser. Trotz aller Unterschiede zur Zigarette enthält die Flüssigkeit ebenfalls Nikotin.
Fällt die E-Zigarette unter das Rauchverbot?
Mit der Verbreitung der E-Zigarette kommt es vermehrt zu Debatten, ob das Dampfen unter die bestehen Rauchverbote fällt, oder nicht. Das Verwaltungsgericht Köln hat am 25. Februar 2014 entschieden, dass E-Zigaretten in der Gaststätte eines Klägers konsumiert werden dürfen, da eine E-Zigarette nicht im Sinne des Gesetzes „geraucht“ wird, in der E-Zigarette werde eine Flüssigkeit verdampft und kein Tabak verbrannt. Schon vom Wortsinn her würde hier nicht geraucht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, man darf gespannt sein auf die Meinung der höheren Instanzen.
Gesundheitliche Risiken kontrovers
Die gesundheitlichen Risiken des Konsums von E-Zigaretten werden kontrovers diskutiert. Bei der Benutzung der E-Zigarette werden, wie erwähnt, keine Stoffe verbrannt. Obwohl im Gegensatz zu Tabakrauch kein Kohlenmonoxid, Blausäure, Arsen oder krebserzeugende Kohlenwasserstoffe entstehen, enthalten zumindest manche Patronen der E-Zigarette atemwegsreizende Substanzen wie z. B. den Duftstoff Linalool. Studien ergaben eine (geringe) Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Insbesondere das enthaltene Propylenglykol ist dennoch gesundheitlich bedenklich. Möglich sind auch allergische Reaktionen, insbesondere dann, wenn noch künstliche Duftstoffe (s.o.) zugesetzt wurden.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 liefern die meisten der analysierten E-Zigaretten effektiv Nikotin an den Konsumenten. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass der Anteil des Nikotins im entstehenden Aerosol je nach Hersteller und Modell allerdings starken Schwankungen unterliegt.
„Passivdampfen“
Doch wie ist mit dem „Passivdampfen“? Eine im September 2012 veröffentlichte Studie zeigte, dass die Auswirkungen des untersuchten Passivdampfes auf die Raumluft, wenn man sie mit dem traditionellen Tabakrauchen vergleicht, kaum messbar sind. Weiterhin hat der Passivdampf nicht die giftigen und krebserregenden Eigenschaften von Tabakzigaretten. Die Forscher machen die fehlende Verbrennung und den fehlenden Nebenstromrauch bei der E-Zigarette als Gründe für die gemessenen Unterschiede in der Luftverschmutzung aus. Die Forscher stellten bei der Auswertung der Messungen fest, dass obwohl nikotinhaltiges Liquid in einem 60 m³-Raum verdampft wurde, in der Luft kein Nikotin nachgewiesen werden konnte. Laut einem Sicherheitsbericht des neuseeländischen Tabakkontrollforschers Murray Laugesen ist der ausgeatmete Dampf eines E-Zigarettenkonsumenten nicht schädlich für Dritte, da er nahezu kein Nikotin und keinerlei Verbrennungsprodukte enthält.
Fazit
Zusammenfassend kann man festellen, dass die E-Zigarette deutlich gesünder ist als klassisches Rauchen. Das Dampfen birgt jedoch auch Gesundheitsrisiken. Diese sind noch nicht abschließend geklärt.
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