Den gesetzlichen Krankenkassen ist offensichtlich ein Fehler bei der Auslieferung der Gesundheitskarte unterlaufen. Ungefähr zwei Millionen Versicherte von 55 Krankenkassen sollen betroffen sein.
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Seit dem vergangenen Jahr erhalten die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung ihre neuen Gesundheitskarten. Doch offensichtlich ist den Krankenkassen dabei ein großer Fehler unterlaufen. So sollen etwa zwei Millionen fehlerhafte Gesundheitskarten von 55 Krankenkassen verschickt wurden sein, wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung erklärte.
Kein Sicherheitsrisiko
Dennoch brauchen sich die Versicherten keine Sorgen machen, wie ein Sprecher des Verbandes am Freitag in Berlin betonte, es bestehe „aktuelle kein Sicherheitsrisiko“, so der Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Damit bestätigte der Sprecher einen aktuellen Bericht der Tageszeitung „Der Westen“.
Der Fehler sei auch nicht den Krankenkassen, sondern vielmehr dem Krankenkassendienstleister itsc unterlaufen. Dieser hatte ausversehen die Gesundheitskarten ohne die persönliche Identifikations- Nummer (PIN) verschickt. Diese mache es Datendieben theoretisch einfacher an die persönlichen Daten zu kommen, wie es weiter hieß.
Versicherte brauchen nichts zu unternehmen
Nach Angaben des Dienstleisters sollen die fehlerhaften Gesundheitskarten bis spätestens Ende des kommenden Jahres ausgetauscht werden. Erst zu diesem Zeitpunkt würde der PIN für das Online- Verfahren benötigt. Da die Betroffenen den Krankenkassen namentlich bekannt sind, brauchen die Versicherten in diesem Fall auch nichts unternehmen.
Das Bundesgesundheitsministerium kritisierte den Fehler des Dienstleisters und forderte die Gesundheitskarten sofort auszutauschen und nicht damit bis zum Ende des nächsten Jahres zu warten. Auch soll der Fehler in der Zwischenzeit behoben wurden sein und die aktuell ausgelieferten Gesundheitskarten sollen ohne Fehler sein, so der Sprecher des Dienstleisters.
Gesundheitskarte auf Eis legen
Des Weiteren sollen die fehlerhaften Gesundheitskarten auch gesperrt werden, wie der Kassenverband auf Berufung eines Sprechers des Dienstleisters mitteilte. Kritiker forderten das Projekt sofort auf Eis zu legen und auch die juristischen Fragen zum Datenschutz abschließend zu klären.
Ende dieses Monats steht die neu Gesundheitskarte auch vor dem Sozialgericht Düsseldorf. Ein Kläger sieht bei der neuen Gesundheitskarte den Datenschutz verletzt. Dem Verfahren wird ein Pilotcharakter nachgesagt. Die Gesundheitskarten sollen an mehr als 70 Millionen Versicherte verschickt werden, die Auslieferung hatte im Herbst des letzten Jahres begonnen.
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