Deutsche Mediziner fordern neben der Meldepflicht für HIV und Syphilis auch eine Meldepflicht für Tripper und Chlamydien. Laut dem Robert- Koch- Institut sind auch schon die Verhandlungen mit dem Bundesgesundheitsministerium in vollem Gange.
Viele Geschlechtskrankheiten sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Aids und Syphilis unterliegen derzeitig der Meldepflicht. Geht es jedoch nach den deutschen Medizinern könnten Tripper und Chlamydien auch bald der Meldepflicht unterliegen. Besonders Chlamydien ist gefährlich, wenn diese Krankheit verschleppt wird.
Die deutschen Mediziner fordern deshalb eine Ausweitung der Meldepflicht für sexuell übertragbare Krankheiten. Wie eine Sprecherin des Berliner Robert- Koch- Instituts gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ erklärte, benötigen wir verlässliche bundesweite Daten zur Infektion und den Resistenzen.
WHO schlägt Alarm
Das Institut soll nach Aussagen der Sprecherin auch schon in Verhandlungen mit dem Bundesgesundheitsministerium stehen. Sie sei zuversichtlich, dass es in naher Zukunft auch bald eine Meldepflicht für Tripper und Chlamydien geben wird, erklärte sie der Sonntagszeitung weiter. Gerade diese beiden Krankheiten nehmen in Europa und den Vereinigten Staaten immer weiter zu.
Gerade durch den vermehrten Krankheitsanstieg und immer mehr resistenten Keimen, bei denen auch keine hochdosierten Antibiotika mehr helfen, schlägt jetzt auch die Weltgesundheitsbehörde WHO Alarm. Eine echte Offenheit herrscht auch bei diesen Krankheiten nicht, kritisierte ein Sprecher des Zentrum für sexuelle Gesundheit an der Universitätsklinik in Bochum derselben Zeitung.
Schutz liefert nur ein Kondom
Auch der Leiter dieses Zentrums, Nobert Brockmeyer, spricht sich für eine Meldepflicht der beiden Geschlechtskrankheiten aus. Gerade Chlamydien gehören zu den Krankheiten, die am häufigsten beim Sex übertragen werden. Anstecken mit diesem Bakterium können sich sowohl Männer als auch Frauen, gab er zu bedenken.
Bei Frauen bleibt diese Geschlechtskrankheit oft unentdeckt und führt nicht selten zu Folgeschäden wie zum Beispiel Entzündungen, Unfruchtbarkeit und Eileiter- und Bauchhölenschwangerschaften. Die beiden Krankheiten werden nicht ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. So kann es auch zu Gebärmutterhalskrebs kommen. Zuverlässigen Schutz liefert nur ein Kondom.
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