Im Winter sollte man sich warm anziehen, da man sich sonst schnell eine Erkältung einfängt. Das dürfte wohl jedem bekannt sein. Doch warum eigentlich werden wir häufiger krank, wenn es draußen kalt ist? Amerikanische Forscher entschlüsselten nun erstmals den Grund, warum unsere Immunabwehr in der kalten Jahreszeit weniger gegen Erkältungsviren ausrichten kann.
Invasion durch die Nase: Wie Erreger in den Körper gelangen
Häufig suchen sich Viren oder Bakterien ihren Weg in den menschlichen Körper über die Nase. Glücklicherweise hat unser Organismus einen Abwehrmechanismus, um diesen Eindringlingen nicht hilflos ausgeliefert zu sein: Gelangen die Erreger in die Nase, „erkennen“ dies die Nasenlöcher. Daraufhin wird durch die Zellen im Riechorgan eine große Zahl an sogenannten extrazellulären Vesikeln, also kleinen Membranen, produziert. Diese sollen die Erreger beseitigen, indem sie sie wieder aus dem Körper schwemmen. Das äußert sich dann in einer laufenden Nase.
In ihrer Studie, die im „Journal of Allergy and Clinical Immunology” erschien, stellten die Forscher nun folgendes fest: Bei niedrigen Temperaturen wird der Gehalt an extrazellulären Vesikeln in der Nase reduziert. Dadurch können Viren und Bakterien, die zu Infektionen der oberen Atemwege führen, schlechter abgewehrt werden.
Wie geht man Erkältungsviren aus dem Weg?
Was kann man also tun, um Erkältungen in der kalten Jahreszeit zu verhindern? Die Forscher der Studie weisen darauf hin, dass Masken sinnvoll sind: Sie halten zum einen die Viren davon ab, überhaupt in den Körper zu dringen, verhindern aber auch, dass die Temperatur in der Nase zu niedrig wird.
Um Infektionskrankheiten vorzubeugen, ist Hygiene generell sehr wichtig. Dabei gelten dieselben Maßnahmen, die uns auch vor Corona und anderen Krankheiten schützen. So sollte man etwa Abstand zu anderen Menschen halten (vor allem wenn diese Anzeichen einer Erkältung zeigen) und große Menschenansammlungen meiden. Eine große Rolle spielt außerdem regelmäßiges Händewaschen. Besonders vor dem Essen und nachdem man außer Haus war, ist das sehr wichtig. Befinden sich nämlich Bakterien und Viren an den Händen, mit denen man sich dann etwa im Gesicht berührt, können die Erreger leichter in den Körper eindringen. Ist man viel unterwegs und hat keine Gelegenheit sich die Hände zu waschen, sollte man deswegen auch immer ein Handdesinfektionsmittel dabei haben. Des Weiteren ist es sinnvoll, Räume regelmäßig zu lüften. Viren können sich nämlich auch über die Luft ausbreiten.
So stärken Sie Ihr Immunsystem
Auch mit den genannten Maßnahmen wird man es nicht verhindern können, dass doch mal Viren oder Bakterien in den Körper gelangen. Damit das Immunsystem gut dagegen gerüstet ist, sollte man zum einen ausreichend schlafen. Erwachsenen wird täglich sieben bis acht Stunden Schlaf empfohlen. Auch eine gute Schlafqualität ist essentiell, damit sich die Immunabwehr regenerieren kann. Darüber hinaus sollte man regelmäßig Sport treiben und auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten: Vor allem mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten tut man dem Immunsystem etwas Gutes.
Was meinen Sie?