Eine Notfallrettung kann in Berlin seit dem 1. Juli dieses Jahres teuer werden. Die Feuerwehr Berlins stellt die Rechnung für einen Notfalleinsatz seit Sonntag letzter Woche den gesetzlich Versicherten in Rechnung. Der Versicherte muss sich das Geld dann von seiner Krankenkasse wiederholen.
Die neue Regelung der gesetzlichen Krankenkassen das Notfalleinsätze in Berlin den gesetzlich Versicherten in Rechnung gestellt werden sorgt nicht nur bei den Bürgern Berlins für Unmut. Auch die Arbeitsgemeinschaft Notarzt Berlin meldete sich jetzt Wort und übte Kritik an der neuen Regelung.
Neue Regelung potenziell gefährlich
So geht die Arbeitsgemeinschaft davon aus, dass die neue Regelung zu einer Verunsicherung bei den gesetzlich Versicherten führen könnte. Diese Verunsicherung ist zwar unbegründet, aber unter Umständen könnte es dazu führen, das ernsthaft Erkrankte oder Verletzte den lebensrettenden Notruf nicht wählen könnten, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Papier des Vorstands.
Die Gebühr für eine Notfallrettung wird seit dem 1. Juli direkt dem gesetzlich Versicherten in Rechnung gestellt. Im Vorfeld hatten Feuerwehr und gesetzlich Krankenkasse immer direkt abgerechnet. Diese neue Regelung hält die Arbeitsgemeinschaft aus medizinischer Sicht „für nicht akzeptabel und potentiell gefährlich“, wie es in dem aktuellen Papier weiter heißt.
Vertrag gekündigt
Die Arbeitsgemeinschaft legte daher den gesetzlichen Krankenkassen nahe zum alten Abrechnungsverfahren zurückzuführen, da es sich bei der Notfallrettung um eine Daseinsfürsorge handelt. Des Weiteren wurde darauf hingewiesen, dass eine hochqualifizierte Notfallmedizin durch Notarzt und Rettungssanitäter auch seinen Preis hat.
Die Kosten für eine Notfallrettung werden jetzt direkt beim gesetzlich Versicherten abgerechnet, weil die Krankenkassen mit Wirkung vom 30. Juni 2012 den Vertrag mit den Berliner Feuerwehren gekündigt hatten. Die Erstattung der Kosten müssen die gesetzlich Versicherten dann direkt bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse beantragen. Nach Angaben der Feuerwehr Berlin müssen die Rechnungen binnen von sechs Wochen bezahlt werden.
281.000 Euro für Fahrt im Rettungswagen
Für einen Transport im Rettungswagen sind derzeitig 281.000 Euro fällig. Wie es allerdings zu Beginn dieser Woche hieß, sollen einige Ersatzkassen bereit sein, das alte Verfahren wieder aufzunehmen. Allerdings führt die AOK die Verhandlungen in diesem Streit, daher will die Feuerwehr prüfen, ob auch ein Vertrag mit einzelnen Krankenkassen geschlossen werden kann. Experten werten dies als Versuch, Druck auf die AOK auszuüben.
Die gesetzlichen Krankenkassen kritisieren schon seit Jahren die viel zu hohen Gebühren für einen Rettungseinsatz. Mit zwei Klagen in diesem Jahr waren die Krankenkassen aber gescheitert. Sie wollten von der Berliner Feuerwehr 120 Millionen Euro aus den vergangenen zehn Jahren zurückhaben.
Was meinen Sie?