Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in dieser Woche die aktuellen Zahlen zu den Masern- Erkrankungen veröffentlicht. Zwar sind die Todesfälle und Erkrankungen im Jahr 2012 weiter zurückgegangen, dennoch ist die WHO alles andere als zufrieden mit der neuen Statistik. Bis zum Jahr 2020 sollen die Masern aber komplett ausgerottet werden. Angesicht der neuen Statistik rückt dieses Ziel aber in weite Ferne.
Masern sind eine durch das Masernvirus hervorgerufene, hochansteckende Krankheit die in erster Linie Kinder betrifft. Im Jahr 2012 sind die tödlichen Masernerkrankungen zwar auf einen neuen Tiefstand gesunken, aber die Weltgesundheitsorganisation WHO scheint dennoch nicht mit der Entwicklung zufrieden zu sein.
Deutlich weniger Erkrankte
Nach aktuellen Angaben der WHO könnte die Lage noch um Längen besser sein. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme erklärte sind im Jahr 2012 122.000 Menschen an einer Masern- Erkrankung gestorben. Im Jahr 2000 waren es noch deutlich mehr als 562.000 Todesopfer.
Auch die Zahl der Erkrankungen ging im selben Zeitraum weiter deutlich zurück. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erkrankten im Jahr 2000 ungefähr 853.000 Menschen an Masern, im Jahr 2012 waren es im Gegensatz dazu nur 227.000 Menschen. Den Rückgang erklärte die Weltgesundheitsorganisation mit routinemäßiger Immunisierung und Impfkampagnen gegen Masern.
Masern können theoretisch schon ausgerottet sein
Mittlerweile erhalten 84 Prozent aller Kinder vor ihrem ersten Geburtstag eine Impfdosis gegen die Krankheit Masern. Dennoch hinterlässt die Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation einen faden Nachgeschmack. Denn 122.000 Tote sind immer noch deutlich zu viele, für eine Krankheit, die sich theoretisch, binnen von wenigen Jahren ausrotten ließe.
Doch in einigen Regionen unserer Erde, darunter leider auch Europa, ist hiervon relativ wenig zu sehen. Somit bleibt die Masern- Erkrankung weiterhin eine weltweite Bedrohung, so die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrer Stellungnahme.
1700 Neuansteckungen in der Bundesrepublik
Im Berliner Robert- Koch- Institut wurden im letzten Jahr 1772 Masern- Erkrankungen registriert. Das ist ein neuer Höchststand, wenn man sich die vergangenen sechs Jahre anschaut. Im Bundesland Bayern gab es mit mehr als 790 Erkrankungen so viele Masern- Erkrankungen wie schon seit 2002 nicht mehr. Grund hierfür ist in erster Linie die Impfmüdigkeit einiger Eltern.
Laut der Weltgesundheitsorganisation sind die Todesfälle infolge der Erkrankung durch Masern in den vergangenen 12 Jahren global um 78 Prozent zurückgegangen. Bis zum Jahr 2020 will die Weltgesundheitsorganisation die Masern weltweit ausgerottet haben, was allerdings ein ehrgeiziges Ziel darstellt.
72.000 Neuansteckungen in Kongo
Die meisten Masern- Erkrankungen gab es im Jahr 2012 mit deutlich mehr als 72.000 Fällen in der Dominikanischen Republik Kongo, gefolgt von dem Land Indien mit gut 19.000 Erkrankungen. Viele Länder erreichten auch im letzten Jahr, darunter auch die Bundesrepublik, ihre Impfziele nicht.
Masern erkennt man in der Regel an den typischen roten Hautflecken. Außerdem ruft die Erkrankung auch Fieber hervor und führt zu einem erheblich geschwächten Allgemeinzustand. In einigen Fällen kann es auch zu einer Lungen- oder Hirnentzündung kommen. In vielen Ländern ist Krankheit in der Zwischenzeit meldepflichtig.
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