Immer mehr Menschen in Deutschland erleiden einen Schlaganfall. Bei einem Schlaganfall ist die Nachsorge besonders wichtig. Doch immer mehr Patienten zeigen sich unzufrieden mit der Nachsorge. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall- Hilfe. Der Umfrage zufolge gibt es gravierende Mängel bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall.
Besonders nach einem Schlaganfall ist der schnelle Einsatz von Rehabilitationsmaßnahmen wichtig. Hier sind besonders die ersten Monate wichtig. Wird in den ersten Monaten eine gute Nachsorge betrieben, ist eine deutliche Besserung der Symptome nach einem Schlaganfall zu beobachten.
Nur 18 Prozent zufrieden
Zu den gängigsten Rehabilitationsmaßnahmen gehören Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Diese Maßnahmen sollten am besten bereits wenige Tage nach dem Schlaganfall beginnen, wie die Stiftung in einem Bericht betonte. Der Umfrage zufolge sind aber lediglich 18 Prozent der Patienten mit der Schlaganfall- Nachsorge zufrieden.
So beklagten sich 24 Prozent der Befragten darüber, dass sie nicht genügend Informationen zur Nachsorge erhalten würden. Gerade einmal 35 Prozent der Befragten erhielten eine spezifisch neurologische Therapie. Zudem beklagten sich 44 Prozent darüber, dass sie zu wenige Therapien erhalten. So erhielten 37 Prozent der Befragten 14 Tage nach Beendigung ihrer stationären Rehabilitation noch immer keine Heilmittelverordnung von ihrem Arzt.
Krankenkassen verweigern Kostenübernahme
Auch die gesetzlichen Krankenkassen tun ihr übriges, so verweigern viele Krankenkassen die Übernahme der Kosten von Reha- Kliniken. Dies mag zwar auf kurze Sicht zu Einsparungen führen, aber auf lange Sicht für dies zu höheren Pflegekosten und mehr Arbeitsunfällen, wodurch das Gesundheitssystem stärker belastet wird.
Zudem gaben viele Befragte an, für eine bessere Rehabilitation selbst aufzukommen. So gaben 64 Prozent der Befragten an, zusätzliche therapeutische Maßnahmen aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Doch nur 21 Prozent der Befragten wurden von ihrem Arzt aufgeklärt, dass dadurch bessere Ergebnisse erzielt werden könnten.
Dritthäufigste Todesursache
In Deutschland erleiden jährlich 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Damit stellt der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache und den häufigsten Grund einer Behinderung im Erwachsenenalter. Ein großer Irrtum ist außerdem, dass nur ältere Menschen einen Schlaganfall erleiden können. Doch in Wahrheit können sogar Jugendliche und Kinder einen Schlaganfall erleiden.
Jedes Jahr zum 29. Oktober findet der Welt- Schlaganfall- Tag statt. Er wurde durch die Weltschlaganfall- Organisation (WSO) im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Der Welt- Schlaganfall- Tag soll das Thema Schlaganfall weiter in das öffentliche Interesse rücken. Zudem sollen Patienten und Angehörige über das Thema informiert werden.
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