Die Uhr tickt, die Gedanken kreisen und trotz extremer Müdigkeit findet der Körper keine Ruhe – 25 Prozent aller Deutschen sehen sich regelmäßig mit diesen Beschwerden konfrontiert. Schlafstörungen beeinträchtigen nicht nur die Nachtruhe, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden tagsüber. Um gegen die nächtlichen Probleme vorzugehen, greifen viele zu Magnesium. Dieses Mineral ist angeblich dazu fähig, Schlafschwierigkeiten langfristig zu kurieren. Doch was steckt tatsächlich dahinter?
Lebenswichtiges Mineral
Magnesium erfreut sich nicht ohne Grund großer Beliebtheit – das Mengenelement übernimmt im menschlichen Organismus nämlich essenzielle Funktionen. Der Mineralstoff unterstützt zahlreiche Enzyme bei Stoffwechselprozessen und fördert somit bedeutende biochemische Vorgänge. Darüber hinaus ist das Mineral bei der Reizübertragung von Nerven auf Muskeln beteiligt. Die Vorteile eines ausgeglichenen Magnesiumhaushalts reichen allerdings noch viel weiter: Sowohl stabile Knochen und Zähne als auch ein gesundes Herz sind unter anderem dem lebenswichtigen Mengenelement zu verdanken. Wer ausreichend Magnesium zu sich nimmt, tut seinem Verdauungssystem ebenfalls etwas Gutes, denn der säurehemmende Effekt des Minerals wirkt effektiv gegen Magengeschwüre und beschleunigt die Darmbewegung.
Magnesium als Einschlafhilfe?
Da der Magnesiumanteil im Körper maßgeblich die Erregbarkeit der Nervenzellen beeinflusst, ist es naheliegend, dass das Mineral auch mit dem Schlafzustand in Verbindung steht. Magnesium verhindert nachweislich nicht nur Stress, sondern sorgt darüber hinaus für entspannte Muskeln – eine wichtige Grundvoraussetzung für einen erholsamen Schlaf. Trotz der dünnen Studiendichte zu dieser Thematik berichten zahlreiche Betroffene von einer verbesserten Schlafqualität sowie ruhigeren Muskeln dank des Mengenelements – doch nichtsdestotrotz betonen Mediziner, dass regelmäßiger Magnesiumkonsum keine Garantie für die Linderung von Schlafstörungen ist.
Ärztliche Beratung empfehlenswert
Obwohl Nebenwirkungen bei moderater Einnahme selten vorkommen, können Magnesiumpräparate die Effektivität einiger Medikamente einschränken. Insbesondere bei antibiotischen Behandlungen sind ungewollte Wechselwirkungen durch den Mineralstoff nicht auszuschließen. Wer mehr als 300mg des Magnesium pro Tag einnimmt, riskiert an schwerwiegenden Magen-Darm-Beschwerden, Blutdruckabfall oder Muskelschwäche zu leiden. Aus diesem Grund sollte der Konsum magnesiumhaltiger Nahrungsergänzungsmittel ausschließlich nach ärztlicher Beratung erfolgen. Als Schlafmittel eignen sich am ehesten die Wirkstoffe Magnesiumcitrat sowie Magnesiumglycinat. Diese sollten vorzugsweise 30 Minuten vor dem Zubettgehen konsumiert werden. Da Magnesiumoxid als bewährtes Mittel gegen Verstopfung fungiert, ist von einer Verwendung zur Schlaftherapie eher abzuraten.
Heilpflanzen bieten natürliche Alternativen
Bevor Betroffene jedoch auf künstliche Schlafmittel zurückgreifen, ist es ratsam, zuerst natürliche Wirkstoffe auszuprobieren:
- Baldrian: Diese Heilpflanze überzeugt gleich auf mehreren Ebenen: Durch ihren beruhigenden Effekt lindert sie nicht nur Nervosität und innere Unruhe, sondern kann darüber hinaus einem Koffeinüberschuss entgegenwirken. Bei Schlafstörungen verschafft dieses Beruhigungsmittel in Form von Dragees, Tees, Kapseln oder Tabletten in vielen Fällen Abhilfe.
- Hopfen: Dieses Hanfgewächs ist dazu fähig die entspannende Wirkung des Baldrians sogar noch zu verstärken. Deshalb wird Hopfen häufig in Kombination mit dem beliebten Geißblattgewächs angeboten, wie beispielsweise in Form einer Hopfen-Baldrian-Teemischung.
- Melisse: Hierbei handelt es sich um eine bewährte Heilpflanze aus der Klosterheilkunde. Das Gewächs hilft nicht nur bei Einschlafbeschwerden, sondern auch bei Verdauungsproblemen. Da Melissenöl eher als teuer gilt, stellen die Blätter der Pflanze eine günstigere Alternative dar.
- Lavendel: Diese aromatische Pflanze sorgt für einen angenehmen Duft und trägt darüber hinaus dazu bei, den Schlafrhythmus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Schon seit Jahrhunderten ist die nervenstärkende und krampflösende Wirkung von Lavendel bekannt.
- Passionsblume: Passionsblumen fördern sowohl die Psyche als auch das Herz. Sie gelten als beruhigend und krampflösend und kommen deshalb bei Schlafproblemen und leichten Herzbeschwerden zum Einsatz.
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