Wir sind fast immer und überall von verschiedensten Klängen der Musik umgeben – so manche nehmen wir als angenehm wahr, andere hingegen scheinen unangenehm für das Ohr zu sein. Hierbei spielen selbstverständlich auch individuelle Faktoren wie beispielsweise der persönliche Musikgeschmack eine Rolle. Doch kann man festhalten, dass es bestimmte Frequenzen und Tonabfolgen gibt, welche von der Allgemeinheit als angenehm oder eher unangenehm wahrgenommen werden. Nun sammeln auch immer mehr Forscher interessante Erkenntnisse zu den gesundheitsförderlichen Effekten, welche das Hören von Musik bewirken.
Musik regt Selbstheilungskräfte an
Musik kann nicht nur angenehm für die Ohren sein, sie kann auch Selbstheilungskräfte aktivieren. Dies hat seinen Ursprung im Gehirn, denn beim Hören von Musik wird die Neuroplastizität angeregt. Dies bedeutet, dass das die Fähigkeit angeregt wird, die Hirnstrukturen laufend zu verändern. Dies ist insbesondere von Wichtigkeit für Patienten nach Erleiden eines Schlaganfalles oder Hirntumors, wobei bestimmte Hirnareale beschädigt wurden. In diesem Fall können nun die gesunden Bereiche des Gehirns teilweise die Funktionen der geschädigten Areale übernehmen, weshalb das Innervieren der funktionsfähigen Areale umso wichtiger ist. Durch die positiven Auswirkungen der Musik werden die Nervenzellen sowie Bahnen mitunter dazu angeregt, sich neu zu vernetzen.
Kurbelt die Hirnaktivität an
Nicht nur das Hören von Musik fördert die Hirnaktivität, sondern auch das aktive Musizieren sorgt für eine Steigerung der Hirnfunktion. Denn hierbei werden im Allgemeinen mehrere Mechanismen gleichzeitig aktiviert – Bewegung, Hören sowie das Ausspielen der Melodie.
Auch bei Menschen, welche unter Demenz leiden, hat sich Musik als positiv erwiesen. Hier konnten Forscher feststellen, dass sogar bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium Langzeiterinnerungen hervorgerufen werden konnten, allein durch das Hören bestimmter Melodien. Denn Musik ruft Emotionen hervor, welche sich mit bestimmten Synapsen im Gehirn verbunden haben. Musik kann demnach nicht nur das Erinnerungsvermögen wachrütteln, sondern auch zur Stressreduktion bei Alzheimer Patienten führen, wenn dieser die ausgewählte Musik als angenehm empfindet. Trotzdem sollte man sich nicht in jedem Fall auf sein Gefühl verlassen, denn bestimmte Musikrichtungen können in manchen Situationen eine Verstärkung von ohnehin schon vorhandenen negativen Emotionen hervorrufen. Dies gilt insbesondere bei Personen, welche unter Depressionen leiden und dadurch noch mehr in eine Abwärtsspirale geraten können.
Jungbrunnen Musik
Musik scheint nicht nur förderlich für die Gesundheit zu sein, sie hält einen zusätzlich jung. Bei einer kanadischen Studie konnten Forscher erstmals feststellen, dass durch das Hören von Musik die Dopaminausschüttung gefördert wird. Jene Glückshormone werden gleichermaßen bei gutem Essen, bei Erfolgserlebnissen, bei Sex oder dem Konsum von Drogen ausgeschüttet. Durch die natürliche Ausschüttung von Dopamin wird das Gehirn jung gehalten. Insbesondere bei aktiven Musikern konnte festgestellt werden, dass ihre Hirnleistung jener von Menschen entsprach, welche rund fünf Jahre jünger waren.
Man kann also sagen, dass sowohl das passive Hören von Musik als auch das aktive Musizieren einen positiven Einfluss auf Körper, Geist und Seele hat und sogar verjüngende Effekte hat, wenn man sein Gehirn dabei anstrengt. Man kann folglich das Medium Musik als gute zusätzliche Komponente neben einem gesunden Lebensstil nutzen, um sich fit und glücklich zu halten.
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