Immer wieder liest man von multiresistenten Keimen in Krankenhäusern und Kliniken. Wie Experten jetzt errechnethaben, reicht ein Frühwarnsystem gegen resistente Bakterien bei jedem fünften Krankenhaus aus. Mit dieser These sorgte der Wissenschaftler allerdings für sehr viel Aufsehen in der Medizinerwelt.
Keime immer widerstandsfähiger
Vor den meisten Bakterien brauch die Menschheit keine Angst zu haben, denn die meisten können dem Menschen nichts anhaben, gegen die gefährlichen helfen Antibiotika, sollte man zumindest meinen. Doch diese Annahme ist schon seit einiger Zeit überholt, denn auch Keime werden mit der Zeit widerstandsfähiger.
Die meisten handelsüblichen Antibiotika führen bei diesen Erregern nicht mehr zum gewünschten Erfolg. Pro Jahr sterben etwa 15.000 Menschen an Infektionen durch multiresistente Bakterien. Die Zahl der Todesfälle steigt dabei von Jahr zu Jahr immer weiter an.
Krankheitserreger schneller erkennen
Jedes Jahr entwickeln diese Bakterien mehr Resistenzen gegen Antibiotika. Aber auch die Wissenschaft schläft nicht und entwickelt jedes Jahr neue Antibiotika, doch auf lange Sicht gesehen, wird die Wissenschaft hier wohl den Kürzeren ziehen. Daher fordern Experten nicht nur die Suche nach wirksamen Antibiotika zu verstärken, sondern auch ein Frühwarnsystem zu entwickeln.
Dadurch sollen die Ausbrüche neuer Krankheitserreger schneller erkannt und behandelt werden. Kurzum es wird eine Alarmanlage gegen Erreger benötigt. Experten gehen davon aus, dass ein Patient der von Krankenhaus zu Krankenhaus geschickt wird, ein hohes Risiko darstellt. Selbst wenn der Patient nicht erkrankt ist, können die Keime sich in der Kleidung oder auf der Haut befinden.
20 Prozent der Kliniken benötigen Frühwarnsystem
Mathematisch gesehen, ist dies genau der Grund dafür, warum sich Krankenhauskeime immer weiter ausbreiten. Aus diesem Grund sollten Krankenhäuser und Kliniken ein Frühwarnsystem gegen Erreger besitzen. So könnten betroffene Krankenhäuser die Keime rechtzeitig erkennen und behandeln, so dass die Krankheitserreger erst gar keine Chance haben in ein anderes Krankenhaus zu gelangen.
Gerade mal 20 Prozent aller Kliniken müssten mit diesem Frühwarnsystem ausgestattet sein, um einen entsprechenden Schutz zu gewährleisten. Diese Kliniken müssten allerdings mit teuren und umfassenden Umstellungen rechnen, betonen die Experte. Jeder einzelne Patient dieser Krankenhäuser müsste von Kopf bis Fuß durchgecheckt werden.
Frühwarnsystem wird vielleicht bald in den Niederlanden getestet
So würden Abstriche von der Nasenschleimhaut, dem After und der Haut zur Tagesordnung gehören. Dafür müssen wiederrum größere Labore mit neuster Technik im Krankenhaus vorhanden sein. Nur so lassen sich die Proben schnell analysieren. Doch diese hohen Kosten könnte ein Krankenhaus nicht alleine tragen.
Diese Kosten müssten regional oder im Idealfall international aufgefangen werden. Im Moment wird in den Niederlanden über ein Frühwarnsystem mit dem Gesundheitsministerium verhandelt. Gerade die Niederlande sind bekannt, wenn es um den Kampf gegen resistente Krankenhauskeime geht.
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