Wissenschaftler konnten in einer aktuellen Studie die Altersvergesslichkeit ausschalten, zumindest bei Mäusen. In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler jetzt herausfinden, ob sich die Altersvergesslichkeit durch Therapien steuern lässt.
Der Gedächtnisverlust ist das große Manko bei älteren Menschen. Doch nun gibt es Hoffnung. Wissenschaftler konnten bei Mäusen den Gedächtnisverlust rückgängig machen. Dafür veränderten die Forscher die Menge eines speziellen Proteins im Gehirn. Die Ergebnisse lassen auf bessere Therapien bei Gedächtnisverlust im Alter hoffen.
Keine Verbindung zu Alzheimer
Das Abnehmen eines bestimmten Hirnproteins könnte für die Vergesslichkeit im Alter zuständig sein. Die Ergebnisse der Studie stützen zudem die Annahme, dass sich Gedächtnisverlust im Alter von den Mechanismen bei Alzheimer unterscheiden, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht.
Das Protein RbAp48 bewirke, dass schwer erreichbare Abschnitte der Erbsubstanz ausgelesen werden, die für die Funktion der Neuronen und die Entstehung von Erinnerungen zuständig sind. Damit ist klar, dass die Altersvergesslichkeit nach eigenen Gesetzen funktioniere, fernab von Alzheimer und Co.
Älteste Struktur im Gehirn
Für die Studie wurden acht gesunde Gehirne untersucht. Die dazugehörigen Menschen waren im Alter von 33 bis 88 Jahren gestorben und hatten ihre Gehirne der Forschung überlassen. Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer Studie auf den Hippocampus, den wohl evolutionär ältesten Strukturen im Gehirn.
Dieser wirkt auch sehr stark an der Gedächtnisbildung mit. Auch die Krankheit Alzheimer wirkt sich auf die Strukturen dort aus. Den Wissenschaftlern zufolge funktionieren 17 Gene in älteren Gehirnen deutlich schlechter als in jungen Gehirnen. Am stärksten war das Gen RbAp 48 betroffen. Auch die Menge nahm mit dem Alter immer weiter ab.
Zunahme des Proteins lässt Vergesslichkeit zurückgehen
Bei einem Test mit Mäusen zeigte sich, dass das Ausschalten des Gens bei jungen Mäusen diese vergesslich werden ließ. Eine Zunahme des Proteins bei älteren Mäusen hatte die Folge, dass die Vergesslichkeit abnahm. Weitere Studien sollen nun beweisen, wie es zu der Abnahme kommt und ob sich der Mechanismus mit Therapien steuern ließe.
Da sich der Gedächtnisverlust bei Mäusen aufheben lässt, macht den Wissenschaftlern Mut, dass dies auch bei Menschen funktionieren könnte. RbAp48 kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, wie es in dem Bericht weiter heißt. Außerdem stellten sie klar, dass Altersvergesslichkeit eine veränderte Funktion und nicht auf den Verlust der Nervenzellen zurückzuführen sei.
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