Seit einiger Zeit liest man vermehrt von der Ansteckung eines Menschen mit den sogenannten Affenpocken. Die Fälle häufen sich aktuell und in Europa, den USA, Kanada sowie Großbritannien wurden bereits Infektionen und Verdachtsfälle gemeldet, obwohl diese bis vor Kurzem primär in Afrika nachweisbar waren. Die World Health Organization (WHO) meldete am 21.Mai 2022 etwa 90 bestätigte Infektionen und rund 30 Verdachtsfälle.
Affenpocken: Das sollten Sie wissen
Bei den sogenannten Affenpocken handelt es sich um eine Viruserkrankung. Sie wurde erstmals in den 60er Jahren in Affen nachgewiesen, ist aber auch von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Infektion von Tier zu Mensch – in diesem Fall Affen zu Mensch – nennt man Zoonose. Das Affenpocken-Virus verursacht grippe- sowie pockenähnliche Symptome und wurde bislang vor allem in Afrika bei Menschen nachgewiesen, da die übertragenden Tiere dort vorrangig beheimatet sind. Mittlerweile weiß man aber, dass der Affe nicht mehr als Hauptüberträger gezählt wird und vor allem Nagetiere, wie Eichhörnchen und Ratten, das Virus weitergeben.
Angst vor einer neuen Pandemie
Laut erfahrener VirologInnen ist die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Pandemie äußerst gering. Die Pocken-Erkrankung ist wesentlich weniger ansteckend als das Coronavirus, obwohl es sich beim Übertragungsweg ebenfalls um eine Tröpfcheninfektion handelt. Die Ansteckung von Tier zu Mensch ist über den Kontakt mit Körpersekreten und/oder dem Fleisch infizierter Tiere möglich, wobei die Ansteckung von Mensch zu Mensch primär über Geschlechtsverkehr und längeren, engen Kontakt vermutet wird. Die Sterblichkeitsrate durch Affenpocken ist ebenso äußerst niedrig und liegt bei unter 16-Jährigen bei unter einem Prozent, wobei die Dokumentation der Datenlage in Afrika nicht 1:1 mit europäischen Maßstäben vergleichbar ist.
Symptome von Affenpocken
Die Symptome der Affenpocken sind, wie bereits erwähnt, grippe- und pockenähnlich. Es wird zwischen milden und schweren Verläufen unterschieden:
Milde Symptome:
- Ausschlag
- Fieber
- Pusteln
Schwere Symptome:
- Starkes Fieber
- Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen
- geschwollene Lymphknoten
- starke Hautveränderungen, Hauteffloreszenzen genannt
Bei derartigen Symptomen besteht eine Meldepflicht, sowie die dringende Empfehlung eine/n Arzt/Ärztin aufzusuchen.
So schützen Sie sich
Da es sich um eine Tröpfcheninfektion handelt, sind zu Beginn die gleichen Maßnahmen empfehlenswert, die gegen die Ausbreitung des Coronavirus getroffen wurden. Es gibt aktuell noch keine Impfung speziell gegen Affenpocken. Nach aktuellen Studien zeigt sich allerdings, dass die klassische Pockenimpfung einen sehr hohen Schutz bietet und deshalb für RisikopatientInnen, wie beispielsweise HIV-und Krebserkrankte, empfohlen wird. Außerdem gibt es eine zumindest in der EU zugelassene Therapiemöglichkeit gegen die Affenpocken-Erkrankung: das Medikament Tecovirimat.
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