Fetthaltige Produkte werden häufig direkt als ungesund abgestempelt. Doch Fett ist nicht gleich Fett: Insbesondere Omega 3 ist ein essenzieller Energielieferant, ohne den viele Körperfunktionen beeinträchtigt wären. Eine amerikanische Studie fand kürzlich heraus, dass ein regelmäßiger Konsum dieser Fettsäure sogar die Lebenserwartung erhöhen kann – und das beträchtlich.
Wichtig für Entwicklung und Wohlbefinden
Omega-3-Fettsäuren fördern nicht nur das körperliche, sondern auch das geistige Wohlbefinden. Schon vor der Geburt spielen sie eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung unseres Gehirns. Doch auch im weiteren Lebensverlauf sind diese Fettsäuren unentbehrlich: Sie unterstützen die Zellmembranen, produzieren Gewebshormone und stärken unser Immunsystem. Des Weiteren fördert Omega 3 sowohl Gehirnleistung als auch Sehkraft und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Herzfunktion.
Kapseln lieber nur in Maßen
Trotz des gesundheitsförderlichen Effekts sollte man die Fettsäuren allerdings nur in Maßen zu sich nehmen. Bei exzessivem Konsum kehren sich die ursprünglich positiven Auswirkungen nämlich ins Gegenteil um: Werden mehr als fünf Gramm Omega-3-Fettsäuren pro Tag eingenommen, kann dies den Cholesterinspiegel erhöhen und in einem geschwächten Immunsystem resultieren. Durch den Verzehr gewöhnlicher Lebensmittel wird dieser kritische Grenzwert allerdings kaum erreicht. Bei Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln ist hingegen Vorsicht geboten – hier sollte in jedem Fall die Dosierungsanleitung beachtet werden.
Wie beeinflusst Omega-3 die Lebenserwartung?
Im Rahmen eines Forschungsprojekts wollten Fachkräfte des Hospital del Mar Medical Research Institute in Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen herausfinden, welche Fettsäuren sich besonders als Prädiktor für die Mortalität eignen. Die Forscher analysierten Daten zu Fettsäurespiegeln im Blut von 2.240 Personen im Alter über 65 Jahren. Im Durchschnitt wurden sämtliche Probanden für einen Zeitraum von elf Jahren medizinisch beobachtet. Die Mediziner stellten dabei fest, dass anhand der Omega-3-Werte in den roten Blutkörperchen das Sterberisiko präziser eingeschätzt werden kann. Laut Studienautorin Dr. Aleix Sala-Vila würde ein höherer Anteil an Omega-3-Fettsäuren im Blut mit einer höheren Lebenserwartung korrelieren. Insbesondere der regelmäßige Konsum von fettem Fisch könne das Leben um fast fünf Jahre verlängern. Zigarettenkonsum hingegen bewirke einen exakt gegensätzlichen Effekt: Raucher verlieren im Schnitt genauso viele Lebensjahre, wie Omega-3-Konsumenten hinzugewinnen.
Richtlinie für andere Mediziner
Obwohl gesättigte Fettsäuren eher mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten assoziiert werden, zeigen die Ergebnisse dieser Studie gegensätzliche Effekte: Zwei dieser untersuchten Fettsäuren wurden mit einer höheren Lebenserwartung in Verbindung gebracht. Die Resultate sollten dem Forschungsteam zufolge anderen Medizinern eine Grundlage bieten: Diese könnten die Studienergebnisse nutzen, um Ernährungsempfehlungen an ihre Patienten abzugeben, die auf der jeweiligen Fettsäurekonzentration im Blut der Betroffenen basieren würden.
Gesunde Omega-3-Quellen für jeden Ernährungsplan
Um den Körper mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu versorgen, empfiehlt es sich die folgenden Lebensmittel in die Speiseliste zu integrieren:
- Gemüse: Avocado, Bohnen, Spinat, Rosenkohl
- Speiseöle: Hanföl, Rapsöl, Walnussöl, Chiaöl, Perillaöl, Weizenkeimöl
- Fisch: Sardine, Lachs, Forelle, Thunfisch, Makrele, Schellfisch, Hering
- Samen und Nüsse: Mandeln, Walnüsse, Chiasamen, Leinsamen.
- Soja: Sojacreme, Miso, Tofu, Sojaöl
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