Deutsche und österreichische Wissenschaftler haben offensichtlich einen neuen Ansatz gegen altersbedingte Demenz gefunden. Durch polyaminreiche Nahrung konnte der altersbedingte Gedächtnisverlust bei Fliegen erfolgreich gestoppt werden. Weitere Studien sollen klären, ob dies auch beim Menschen möglich ist.
Demenz gehört zu den schlimmsten altersbedingten Krankheiten, vor allem, weil es zurzeit keine Heilung gegen diese Krankheit gibt. Doch jetzt haben Wissenschaftler bei Tierversuchen einen neuen Ansatz gegen Demenz gefunden. Das Essen polyaminreicher Nahrung kann auf jeden Fall bei Fruchtfliegen helfen, den altersbedingten Erinnerungsverlust zu stoppen.
Bei Fliegen und Menschen nimmt Gedächtnisleistung im Alter ab
Ob der Ansatz auch bei Menschen helfen kann, ist noch unklar und soll in weiteren Studien erforscht werden. Polyamide sind für das Gewebewachstum wichtige Produkte des Zellstoffwechsels. Die Konzentration des körpereigenen Polyamins Spermidin nimmt mit zunehmenden Alter bei Fliegen als auch bei Menschen ab, wie die Forscher in ihrem Bericht betonten.
In der aktuellen Studie wurden alternde Fruchtfliegen mit Spermidin gefüttert, bei ihnen konnte der Verlust des Erinnerungsvermögens gestoppt werden. In der aktuellen Studie mussten die Fruchtfliegen zwischen zwei unterschiedlichen Gerüchen entscheiden und sich daran erinnern, das ein Geruch mit einer negativen Folge verbunden war, einem leichten Elektroschock.
Hauptverdächtiger verklumpte Proteine
Zwar weiß man bis heute immer noch nicht wie altersbedingte Demenz entsteht, aber einer der Hauptverdächtigen sind verklumpte Proteine. Diese können sich in Gehirnen von Fliegen, Mäusen und Menschen vermehrt anreichern, so die Wissenschaftler. Das körpereigene Molekül Spermidin löse allerdings den zellulären Reinigungsprozess der Autophagie aus.
Autophagie wiederum räumt generell den zellulären Abfall, unter anderem auch Proteinaggregate, auf und führt den Abfall dem zellulären Magen zu, wie es in dem Bericht der Wissenschaftler weiter heißt. Dies ist ein Effekt, den die Wissenschaftler bereits auch vom Fasten kennen. Sermidin wird von den körpereigenen Zellen selbst produziert, es kommt aber auch in der Nahrung und der Darmflora vor.
Weizenkeimlinge mit her Konzentration auf Polyamin
Hohe Konzentrationen sind in der Nahrung zum Beispiel in Weizenkeimlingen zu finden. Außerdem sind sie auch in bestimmten Produkten aus fermentierten Sojabohnen zu finden. Die Wissenschaftler erhoffen sich nun, das Nahrungsergänzungsprodukte in Zukunft das Einsetzen der Demenz beim Menschen hinauszögern zu können.
Schon eine kleine Verschiebung kann für den Patienten und auch für die Gesellschaft ein großer Schritt in die richtige Richtung bedeuten. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter weg, wie die Wissenschaftler zum Abschluss ihres Berichtes betonten, der erstmals in dem Fachjournal „Nature Neuroscience“ veröffentlicht wurde.
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