Die Nervenkrankheit ALS führt im Durchschnitt nach drei Jahren zum Tod. Doch durch eine Ernährungsumstellung kann der Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst werden. Das haben Wissenschaftler aus den USA im Rahmen einer Studie herausgefunden, allerdings handelte es sich dabei um eine ehre kleine Anzahl von Probanden.
Eigentlich ist eine kalorienreiche Ernährung auf Dauer nicht gesund, doch es scheint Krankheiten zu geben, bei dem gerade eine kalorienreiche Ernährung die Symptome lindern kann. Bei Nervenentzündungen ist dies der Fall, wie jetzt eine aktuelle Studie herausgefunden hat. Aber auch bei Muskelschmerzen, Hautausschlägen und Lungenentzündungen soll das der Fall sein.
Weitere Studien sollen folgen
Gerade bei der Krankheit ALS soll eine Ernährung mit vielen Kohlenhydraten den Verlauf positiv beeinflussen, dass haben Wissenschaftler im Rahmen einer Studie mit 20 Probanden herausgefunden. Dabei untersuchten die US- Forscher welche Auswirkungen unterschiedliche Ernährungsformen auf die Krankheit haben.
Dabei schnitt die Ernährungsform mit vielen Kohlenhydraten am besten ab. Da die Studie nur mit relativ wenigen Testpersonen stattfand, sollen weitere Studien jetzt ergründen, ob die Ergebnisse sich verallgemeinern lassen. Die Krankheit ALS betrifft in erster Linie Nervenzellen, die für die Steuerung der Skelettmuskulatur zuständig sind.
Patienten sterben binnen von drei Jahren
Die Patienten werden bei dieser Krankheit schnell müde, verlieren Kraft, werden schwach, letztendlich auch zu schwach zum Atmen. In der Regel sind sie auch zu schwach zum Essen und werden daher mit einer Magensonde ernährt. Im Durchschnitt sterben die Patienten binnen von drei Jahren nach der Diagnose.
Die Wissenschaftler vermuten, den Patienten sterben, weil sie schnell an Gewicht verlieren. Versuche mit Mäusen haben bereits gezeigt, dass die Tiere länger leben, die kalorienreiche Nahrungsmittel mit vielen Fetten erhalten.
Kohlenhydrat- Gruppe ging es am besten
In der Studie untersuchten die Wissenschaftler 20 ALS- Patienten die bereits über eine Magensonde ernährt wurden. Dabei testeten sie drei unterschiedliche Ernährungsformen. Eine Gruppe erhielt so viele Kalorien, dass ihr Gewicht eigentlich konstant bleiben sollte, die anderen beiden Gruppen erhielten 25 Prozent Kalorien zusätzlich.
Bei einer der beiden Gruppen war die Nahrung besonders fetthaltig, bei der anderen besonders reich an Kohlenhydraten. Die Probanden erhielten die Nahrung vier Monate lang, im Anschluss wurden sie weitere fünf Monate beobachtet. Die Testgruppe mit besonders vielen Kohlenhydraten ging es in der Zeit deutlich besser, als den anderen beiden Gruppen.
Probanden legten an Gewicht zu
Diese Gruppe litt auch seltener unter Hauausschlägen, Muskelschmerzen und Lungenentzündungen. In Kohlenhydrat- Gruppe verstarb nach der Sonderdiät kein Patient, in der Gruppe mit der fettreichen Nahrung verstarb ein Patient und aus der Kontrollgruppe verstarben zwei Patienten.
Auch bei dem Gewicht gab es eindeutige Ergebnisse: Die Patienten die viele Kohlenhydrate zu sich nahmen, legten 390 Gramm pro Monat zu, die mit der fettreichen Ernährung 110 Gramm pro Monat und die Kontrollgruppe verlor 460 Gramm pro Monat an Körpergewicht.
Bedenken wegen Folgekrankheiten
Da es sich um einer vergleichsweise kleine Studie handelte, müssen nun weitere Studien ermitteln, ob die Ergebnisse zu verallgemeinern sind. Zudem wurde bei der Studie in erster Linie darauf geschaut, ob eine Ernährungsumstellung ohne Probleme möglich ist und nicht welche Auswirkung eine Ernährungsumstellung hat.
Zudem hatten die US- amerikanischen Wissenschaftler bedenken, dass sich durch die ungesunde Ernährung andere Krankheiten wie Diabetes oder Herzerkrankungen entwickeln könnten, doch dies konnte während der Studie nicht beobachtet werden, wie die Wissenschaftler in ihrem Bericht schreiben, der erstmals im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht wurde.
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