Der als hormonverändernd, nervenschädigend und vor allem krebserregend geltende Kunststoff Bisphenol A könnte unter Umständen auch mit der Ausbildung von Lebensmittel-Allergien in Verbindung stehen.
Das geht aus aktuellen Ergebnissen einer neuen Untersuchung von französischen Wissenschaftlern an Ratten hervor. Die Studie wurde jetzt ganz aktuelle im Fachblatt „Faseb“ vorgestellt.
Durch Hautkontakt in den Organismus
Bisphenol A ist vor alem in vielen Plastikprodukten enthalten. Die Chemikalie kommt in erster Linie in der Innenbeschichtung von Konservendosen und in Plastikflaschen und -verpackungen aus Polycarbonat vor. Aber auch in Kassenbons und Fahrkarten kann der Stoff vorkommen.
Aktuellen Untersuchungen zufolge können schon kleinste Mengen auch über einfachen Hautkontakt in den Organismus gelangen und dort beträchtliche Schäden verursachen. In Babyfläschchen ist die Verwendung seit Januar des Jahres 2011 durch die Europäische Union untersagt.
Stoff könnte Allergie auslösen
In dem europäischen Land Frankreich ist die Chemikalie ab dem kommenden Jahr in allen Lebensmittelverpackungen verboten, in jenen für Kleinkinder unter drei Jahren seit Anfang des Jahres 2013.
Im Rahmen der aktuellen Untersuchung an Ratten ergaben sich eindeutige Hinweise, dass Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft oder während des Stillens einer kleinen Menge an Bisphenol A ausgesetzt waren, unter Umständen im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko aufweisen, eine Unverträglichkeit für Lebensmittel oder auch eine Allergie zu entwickeln.
Ergebnisse nicht einfach auf den Menschen übertragbar
Die Wissenschaftler vom Nationalen Agrarwissenschaftlichen Forschungsinstitut (Inra) untersuchten zwei unterschiedlichen Gruppen von Tieren, die unterschiedliche Dosen von Bisphenol A erhielten. Ratten, deren Mütter der Chemikalie ausgesetzt waren, entwickelten eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen ein Eiweiß-Protein, mit dem sie in ihrer Kindheit gefüttert wurden.
Die Forscher räumten allerdings ein, dass die Ergebnisse nicht einfach auf den Menschen übertragen werden könnten. Ein Risiko für den Menschen könnte aber trotzdem bestehen, hieß es zum Abschluss.
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