Das Chikungunya- Fieber bahnt sich offensichtlich seinen Weg nach Deutschland. In München wurden schon einige Fälle behandelt. In Bayern wurden auch schon einige Mücken, die das Virus übertragen, gefangen. Einen Impfstoff gibt es gegen das Fieber noch nicht. Übertragen wird das Virus durch die asiatische Tigermücke, eine der aggressivsten Mücken überhaupt.
Es gibt viele Arten von Fieber, eines was eigentlich in den Tropen zu Hause ist, bahnt sich langsam aber sicher den Weg nach Deutschland. Dabei handelt es sich um das Chikungunya- Fieber. Das Fieber wird von Mücken übertragen, erste Exemplare der Mücke wurden jetzt bereits in Süddeutschland gefunden. Ein Impfstoff ist bis jetzt noch nicht verfügbar.
Aggressiver Überträger
Bis jetzt kam das Virus nur in Afrika, Asien, auf dem indischen Subkontinent, einige Inseln im indischen Ozean und im Pazifik vor. Doch seit Ende des vergangenen Jahres kommen einige Länder hinzu. Nun kam es auch zu den ersten Infektionen in der „Neuen Welt“. Allein in der Karibik sind mittlerweile tausende Menschen infiziert.
Übertragen wird der Virus von der Asiatischen Tigermücke. Sie ist mit fünf Millimeter relativ klein, sticht aber so aggressiv wie kaum eine andere Mücke. Die Mücke sticht selbst durch Kleidung und gelangt so an das Blut seines Opfers und kann das Virus übertragen. Bei dem Chikungunya- Fieber handelt es sich um fieberhafte Erkrankung, für das starke Gelenk- und Muskelschmerzen charakteristisch sind.
Mehrere Epidemien in den vergangenen Jahren
Die Inkubationszeit beträgt etwa drei bis sieben Tage, nach dieser Zeit steigt das Fieber sehr schnell an. Die Schmerzen in den Gelenken und Muskeln sind dann so stark, dass Betroffene sich kaum noch auf den Beinen halten können. Weitere Symptome sind Kopfschmerzen, Schleimhautblutungen in Nase oder Mund sowie Kopfschmerzen.
In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu großen Epidemien. 2005 zum Beispiel auf Madagaskar, Mauritius und den Seychellen. Im Jahr 2006 erkrankten in Indien mehr als 500.000 Menschen an dem Virus. Versuche einen Impfstoff zu entwickeln schlugen seit den 1970er Jahren immer wieder fehl. Daher gibt es derzeitig keinen wirksamen Schutz gegen das Virus.
Mehrere Fälle in München aufgetaucht
Bis ein Impfstoff verfügbar ist wird es wohl noch einige Jahre dauern, denn ein Impfstoff muss viele Voraussetzungen erfüllen. Im Idealfall sollte der Impfstoff alle drei Arten des Virus bekämpfen können, erklärt der Verband Forschender Arzneimittelhersteller in Berlin. Da das Fieber vor allem in Entwicklungsländern ausbricht, sollte der Impfstoff zudem noch sehr günstig sein.
Doch mittlerweile ist das Virus auch in der süddeutschen Stadt München angekommen. Hier wurden schon mehrere Fälle des Chikungunya- Fiebers behandelt. Das aber meistens von Reisenden eingeschleppt wurde. Es ist zwar nicht so gefährlich wie das Dengue- Fieber, aber unangenehm, weil es so große Schmerzen verursacht.
2007 Ausbruch in Italien
Behandelt werden kann das Fieber derzeitig nur durch Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente. Doch das Virus bahnt sich langsam seinen Weg nach Deutschland, so könnte die Asiatische Tigermücke auch ein neues Zuhause in einigen Regionen Italiens, Frankreich, Spanien, Kroatien und Griechenland gefunden haben, wie Experten warnen.
Bereits im Jahr 2007 kam es in Italien zu einem Ausbruch mit mehr als 200 Infizierten. Bis das Virus es nach Deutschland schafft ist nur eine Frage der Zeit. 2007 wurden zum ersten Mal Eier einer Tigermücke in Baden- Württemberg entdeckt. In Bayern wurden sogar schon lebende Exemplare eingefangen.
Gelenkschmerzen in den Monaten danach
Aber es gibt auch jetzt schon eine hämorrhagische Form des Fiebers, bei der es zu lebendbedrohlichen Blutungen bei den Infizierten kommen kann. Todesfälle sind aber bis heute eher die Ausnahme. Meistens klingt das Fieber nach ein bis zwei Wochen wieder ab und es bleiben keine Schäden zurück.
Fünf bis zehn Prozent der Infizierten leiden aber noch monatelang an Gelenkbeschwerden, bei einigen wenigen halten die Beschwerden auch noch Jahre an. Allerdings hat das Fieber auch etwas Gutes, wer sich einmal angesteckt hat und die Krankheit überstanden hat, steckt sich kein zweites Mal an.
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