Sex wirkt sich positiv auf unseren Gesundheitszustand aus – eine entscheidende Rolle scheint dabei die Häufigkeit zu spielen. Doch wie viel der schönsten Nebensache der Welt ist gesund und gibt es vielleicht ein Zuwenig?
Das Hormon der Liebe
Zahlreiche Studien belegen: Zärtlichkeiten wirken sich positiv auf unseren Organismus aus. Besonders von dem sogenannten „Kuschelhormon“ Oxytocin ist dabei häufig die Rede. Dieser Neurotransmitter spielt im Körper die Rolle des Bindungs-Hormons. Es wird ausgeschüttet, wenn es zu zwischenmenschlicher Interaktion kommt – also auch beim Geschlechtsverkehr. Eine Freisetzung des Hormons führt zu einer Reduktion von Stress, Angstgefühlen und Depressionen. Außerdem werden durch die Ausschüttung von Oxytocin während des Liebesakts noch andere Botenstoffe beeinflusst: Das Stresshormon Cortisol wird reduziert, Endorphine werden freigesetzt – der Stress nimmt ab und ein Gefühl von Entspannung tritt an seine Stelle.
Was Sex sonst noch kann
Freigesetzte Endorphine wirken auf den Körper wie Opiate – sie lindern Schmerzen und lösen ein Gefühl des Wohlbefindens aus. Auch der Dopamin-Spiegel steigt an: Die Folge ist ein aktiviertes Belohnungssystem, das mit erhöhter Kreativität einhergeht.
Zusätzlich bringt Geschlechtsverkehr Vorteile für die Gesundheit des Herzens: Regelmäßiger Sex senkt langfristig den Blutdruck, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und reduziert das Risiko für Herzkrankheiten. Doch das ist noch nicht alles – auch das Immunsystem wird durch den regelmäßigen Liebesakt gestärkt, was einen besseren Schutz gegen Infektionskrankheiten ermöglicht. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass für eine starke Immunabwehr auch andere Faktoren wichtig sind. Gewohnheiten wie eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf sind weitere Eckpfeiler eines gesunden Körpers.
Apropos Schlaf – auch hier kann sich Sex positiv bemerkbar machen. Dank der Ausschüttung von stressreduzierenden Hormonen schlafen wir besser ein und durch.
Gibt es ein Zuwenig an Sex?
In Anbetracht der vielen gesundheitlichen Vorteile wäre es nur logisch anzunehmen, dass zu wenig Sex krank macht. Doch das ist ganz klar nicht der Fall: Bis heute gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass seltener Geschlechtsverkehr gesundheitliche Folgen hat – vorausgesetzt, der Mangel an Sex ist erwünscht. Denn Gesundheit hängt eben von vielen Faktoren ab. Trotzdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass Sex uns sehr wohl glücklich machen kann und in den meisten Fällen erfüllend wirkt. Allerdings muss Konsens hier stets groß geschrieben werden. Man sollte sich regelmäßig fragen, ob einem der Sex mit dem Partner bzw. der Partnerin wirklich guttut. Kommt es zu Geschlechtsverkehr ohne Einverständnis oder trotz Unwohlseins, bringt dies Nachteile für unsere emotionale Gesundheit und folglich auch für unsere Physis.
Wie viel Sex ist ratsam?
Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, muss jeder in sich selbst hineinfühlen. Doch generell lässt sich sagen: Qualität kommt vor Quantität. Die Annahme, ein hohes Maß an Sexualität erfüllen zu müssen, kann Druck erzeugen und zu Erektionsproblemen oder Orgasmus-Störungen führen. Kommunikation mit der anderen Person sollte bei den eigenen Bedürfnissen immer an erster Stelle stehen, um durch den Sex einen optimalen Effekt auf die Gesundheit zu erzielen.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass auch sexuell übertragbare Krankheiten nicht vergessen werden dürfen – Kondome oder Lecktücher schaffen hier Abhilfe. Hat man alle nötigen Vorbereitungen getroffen, steht einem Endorphin-Rausch nichts mehr im Wege!
Was meinen Sie?