In den meisten Fällen werden die unscheinbaren Schwebepartikel kaum bemerkt – dennoch spielen sie eine wichtige Rolle, was die Infektion mit Covid-19 anbelangt. Ein Drittel aller Deutschen ist allerdings nicht ausreichend über die Ansteckungsgefahr durch Aerosolpartikel informiert und vernachlässigt in weiterer Folge oft essenzielle Schutzmaßnahmen.
Wie werden die Viren übertragen?
Bei einer direkten Infektion werden Aerosolteilchen beim Sprechen, Atmen, Husten oder Niesen übertragen. Da für diesen Übertragungsweg Körpernähe erforderlich ist, erweisen sich vor allem enge Zimmer und mangelnder Abstand als problematisch. Eine indirekte Infektion erfolgt durch infektiöse Aerosole, welche sich über einen längeren Zeitraum in Innenräumen ansammeln. Gefahr besteht hierbei insbesondere bei fehlender Durchlüftung in Kombination mit einer hohen Personenanzahl. Im Freien kann diese Übertragungsform größtenteils ausgeschlossen werden, da an der frischen Luft eine niedrigere Virenbelastung herrscht.
Erhöhte Ansteckungsgefahr in Innenräumen
In geschlossenen Bereichen treten sowohl unmittelbare als auch indirekte Infektionen auf – aus diesem Grund ist an diesen Orten besondere Vorsicht geboten. Eine direkte Übertragungsgefahr besteht vor allem dann, wenn Personen sich ohne Bewegung länger miteinander unterhalten. Dies geschieht häufig an Kassen und Rezeptionen, allerdings ebenso beim Friseur oder im Restaurant. Zu indirekten Ansteckungen kommt es in erster Linie bei längeren Aufenthalten in unbelüfteten Innenräumen wie beispielsweise in der Schule, im Büro oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. In diesen Räumlichkeiten kann ebenfalls eine Infektion stattfinden, wenn sich dort zuvor eine infektiöse Person aufgehalten hat. Starke Atemaktivitäten, die vor allem beim Sport, bei körperlicher Arbeit oder bei Gesangsproben vorherrschen, erhöhen das Infektionsrisiko zusätzlich.
Luftdichte Masken unabdingbar
Um sich effizient vor krankheitserregenden Aerosolpartikeln in Innenräumlichkeiten zu schützen, ist das Tragen einer Schutzmaske essenziell. Doch nicht alle Masken erfüllen die gleichen Sicherheitsstandards. Obwohl medizinische Gesichtsmasken oder Stoffbedeckungen zwar in den meisten Fällen Tröpfcheninfektionen verhindern, bieten diese Varianten keinen ausreichenden Schutz vor Aerosolen. Bei diesen Modellen können Aerosolpartikel am Maskenrand nämlich ungehindert ein- und ausströmen. Deshalb sollten vor allem FFP2- oder FFP3-Masken verwendet werden, da diese zuverlässig sowohl Tröpfchen als auch Aerosolteilchen abwehren. Beim Tragen jeglicher Masken ist aber darauf zu achten, nicht nur den Mund, sondern auch Nase und Wangen vollständig zu bedecken. Nur wenn die Maske dicht an der Haut anliegt, ist ein ausreichender Schutz gewährleistet.
Angemessene Belüftung verringert Infektionsrisiko
Um die Aerosolkonzentration in Innenräumen zu verringern, ist ein starker Luftwechsel erforderlich – dieser kann auf verschiedene Art und Weise erreicht werden. Eine natürliche Lüftung wird bereits durch das Öffnen der Fenster sichergestellt. Am effektivsten zeigt sich hierbei eine Querlüftung durch die Öffnung des gesamten Fensters, denn dadurch gelangt am meisten Frischluft in den Raum und die Virenzahl folglich am meisten reduziert. Durch regelmäßiges Lüften kann im Allgemeinen der beste Effekt erzielt werden: Räumlichkeiten sollten somit sowohl vor als auch während und nach Personenversammlungen gründlich gelüftet werden.
Bezüglich fest installierter Raumluftanlagen ist es von Bedeutung, die richtige Einstellung zur Virenprävention zu berücksichtigen. Generell empfiehlt es sich Lüftungseinrichtungen so einzustellen, dass ausschließlich Außenluft in die Innenräume gelangt, während die Innenluft nach draußen befördert wird. Eine Umluft-Funktion sollte unter allen Umständen vermieden werden, da die Virenverbreitung dadurch erst recht gefördert wird. In Räumen, wo keine Luftzufuhr möglich ist, sollten Verantwortliche für mobile Raumluftreiniger sorgen.
Maßnahmen zur Corona-Prävention weiterhin beachten
Um die Ansteckungsgefahr sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, mehrere Coronamaßnahmen zu kombinieren. Dazu zählen:
- Abstandsregelungen
- Keine großen Personenansammlungen
- Tragen von geeigneten Schutzmasken
- Ausreichend Belüftung
- Regelmäßiges Händewaschen
- Vermeidung von Handkontakt (z.B. Verzicht auf Händeschütteln, Umarmungen etc.)
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