Das allbekannte Palmöl gilt teilweise als Rundumwundermittel, teilweise als gefährliche Falle und soll sogar zur Entstehung von Krebs beitragen. Doch trotzdem ist es in so vielen Alltagsprodukten enthalten – etwa in Schokolade, in Kosmetika, in Aufstrichen, ja sogar in manchen Waschmitteln und ist damit ein wahrer Alltagsbegleiter. Auch was Umweltaspekte angeht, wird das Produkt häufig kritisiert, denn der Anbau fordert die Rodung von wertvollem Regenwald.
Was genau ist Palmöl und warum soll es gesundheitsschädlich sein?
Das Palmöl, wie wir es kennen, wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen. Doch bevor es die herkömmliche weiße Farbe und Konsistenz erlangt, muss es Prozesse der Raffination durchlaufen. So verliert es auch seinen hohen Anteil an Carotin und erlangt einen weitestgehend neutralen Geschmack. Jedoch sind das nicht die einzigen Nebeneffekte – mit der Raffination bilden sich krebserregende Fettsäureester. Insbesondere die sogenannten Glycidyl-Fettsäureester sollen gesundheitsschädlich wirken. Denn bei der Aufspaltung dieser Ester wird der Stoff Glycidol freigesetzt, welcher sich negativ auf das Erbgut auswirken soll. Ein weiterer krebserregender Fettschadstoff ist der sogenannte 3-Monochlorpropandiol-Fettsäureester, welcher sich negativ auf die Nierenfunktion sowie die männliche Fruchtbarkeit auswirken soll.
Ein weiterer Kritikpunkt sei der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren. Schon seit vielen Jahren warnen Ärzte und Forscher vor den gesundheitlichen Folgen von Lebensmitteln mit einem hohen LDL-Cholesterin Wert. Der Anteil gesättigter Fettsäuren bei Palmöl beträgt 50 Prozent und ist damit deutlich höher als jener anderer pflanzlicher Öle. Ein übermäßiger Verzehr solcher Produkte führe nach Einschätzung zahlreicher Mediziner zu einer Beeinträchtigung einer geregelten Insulinausschüttung und somit zu einem gesteigerten Diabetesrisiko. Zudem wurde eine Schädigung der Gefäßwände festgestellt durch einen zu hohen Verzehr an Lebensmitteln mit einem Übermaß an gesättigten Fettsäuren. Dies kann Schlaganfälle oder Herzinfarkte zur Folge haben. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollte die Energiezufuhr unserer Nahrung aus maximal zehn Prozent gesättigten Fettsäuren bestehen.
Da die Grenzwerte, um gesundheitliche Folgen auszuschließen, relativ unerforscht sind, ist bei dem Verzehr von palmöl-haltigen Lebensmitteln eine gewisse Vorsicht geboten.
Rotes Palmöl unbedenklich
Trotz der oben genannten negativen Effekte sowie Folgen des Konsums von Palmöl muss man zwischen verschiedenen Arten des Öls unterscheiden. Denn so handelt es sich beispielsweise bei rotem Palmöl um ein kaltgepresstes und unraffiniertes Öl, welches dann wiederum positive gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen kann.
Denn natives Palmöl enthält circa 15-mal mehr Carotin wie Karotten und ist damit ein wahrer Vitamin A Lieferant. Zudem enthält es einen hohen Gehalt an Antioxidantien wie Vitamin E und das Coenzym Q10. Somit gelten sie im Gegensatz zu raffiniertem Palmöl als krebsvorbeugend und gesundheitsfördernd.
Alternativen zu Palmöl
Wem das mit dem Konsum von Palmöl verbundene besagte Risiko nun doch zu hoch ist oder wer an dem gesundheitlichen Nutzen des roten Palmöls zweifelt, der kann natürlich auch zu Alternativen greifen. Zwar fordert es insbesondere bei dem Kauf von Nougatcremes ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, dennoch bietet die Nahrungsmittelindustrie mittlerweile immer mehr Produkte frei von Palmöl. Eine weitere Alternative bieten diverse Pflanzenöle wie Olivenöl, Kürbiskernöl oder Sonnenblumenöl.
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