Die Ärzte stehen vor einem Rätsel: der Bauch ihres Patienten ist voller Blut aber sie wissen nicht woher das Blut kommt. Der Verdacht der Blinddarmentzündung bestätigte sich nicht. Die richtige Antwort auf die Fehldiagnose blieb den Ärzten während der Operation ein Rätsel.
Typische Beschwerden einer Blinddarmentzündung
Ein junger Mann kam ins Krankenhaus nachdem er den ganzen Tag lang Bauchschmerzen gehabt hatte. Außerdem wies er Fieber auf und hatte keinen Appetit. Dazu kam der erhöhte Wert an weißen Blutkörperchen, was auf eine Entzündung schließen lässt. Alle Symptome deuteten auf eine Blinddarmentzündung.
Der Mann wurde daraufhin operiert. Um einen möglichst kleinen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit zu garantieren, wird heutzutage eine Blinddarmentzündung im Wege der Endoskopie behandelt. Durch einen kleinen Schlitz wird ein Endoskop in den Bauch eingeführt. Dadurch haben die Ärzte einen Blick ins innere des Körpers, ohne den Bauch aufschneiden zu müssen. Was die Ärzte sahen war jedoch kein entzündeter Blinddarm.
Blutung ohne Blutungsquelle
Das Bild, was das Endoskop zeigte war blutrot. Im Bauchraum schwamm freies, geklumptes Blut umher. Die Perspektive, die das Endoskop bot, war nicht genug um die Quelle der Blutung zu erkennen. Daraufhin erweiterten die Chirurgen die Operation und schnitten den Bauch des jungen Mannes auf.
Keiner der Organe war von dem Einschnitt mit dem Endoskop verletzt worden. Nach einer Untersuchung der Nieren, des Darms und der anderen Organe konnten die Ärzte den Ursprung der Blutung immer noch nicht feststellen. Alle Organe schienen unbeschädigt zu sein.
Ein verstecktes Hämatom
Schließlich entdeckten die Ärzte ein Hämatom an der Leber. Unter der Leberkapsel sammelte sich Blut an, welches durch das Gewebe sickerte und sich im ganzen Bauchraum ausbreitete. Wie bei jeder unerwünschten Blutung gilt der Grundsatz: die Blutung stoppen!
Dafür wurden dem Patienten Blutgerinnungsmittel verabreicht und Kompressen auf die Wunde gelegt. Der Bauch des jungen Mannes wurde wieder zugenäht und die Ärzte warteten gespannt die nächsten Stunden ab um festzustellen, ob sie die Blutung hatten stoppen können.
Das Rätsel um das Hämatom
Sobald der Mann wieder zu sich kam, wurde er von den Ärzten nochmal genau befragt. Was hatte er unmittelbar vor den Bauchschmerzen gemacht? Was könnte das mysteriöse Hämatom erklären?
Es stellte sich heraus: am Tag davor war den Patient Paintball spielen. Während des Spiels hatte er zwei wuchtige Schüsse auf seinen Bauch abbekommen. Die seien so stark gewesen, dass sie eine interne Blutung verursacht hatten, ohne äußerliche Spuren zu hinterlassen.
Das Rätsel klärte sich: Paintball-Schüsse hatten die heftige Blutung verursacht.
Kampfnarben heilen nur langsam
Zwei Tage später wurde festgestellt, dass die Blutung gestillt worden war. Allerdings war das Hämatom immer noch an derselben Stelle. Auf eine weitere Operation wurde verzichtet: dem Körper sollte die Möglichkeit gegeben werden, selber das Blut absorbieren. Einer Operation werden Patienten nur unterzogen, wenn dies unbedingt notwendig ist.
Nach drei Monaten wurde bei der Kontrolluntersuchung festgestellt, der Körper hätte seine Arbeit erledigt: das Hämatom war fast vollständig weg, das Blut sei vom Körper absorbiert worden.
Interne Schusswunden
Die Kugeln mögen beim Paintball nicht echt sein. Die Wunden die sie hinterlassen sind allerdings sehr wohl echt und können so gefährlich sein wie echte Schusswunden.
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