Laut einem aktuellen Bericht der „FAZ“ sollen die Apotheker im kommenden Jahr einen höheren Abschlag bekommen. Die Apotheker kritisieren die Erhöhung als deutlich zu gering. Auch die Krankenkassen beanstandeten den neuen Festzuschlag.
Viele Apotheker in Deutschland beschweren sich über zu wenig Geld. Im kommenden Jahr sollen sie jedoch mehr Geld pro verkaufter Arzneimittelverpackung erhalten. Das sieht ein aktueller Gesetzesentwurf vom deutschen Wirtschaftsminister Philip Rössler vor, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Mittwoch dieser Woche berichtet. Doch den Apotheker scheint der neue Abschlag nicht hoch genug zu sein.
190 Millionen Euro mehr
Nunmehr seit gut acht Jahren erhalten die deutschen Apotheker denselben Abschlag pro verkaufter Medikamentenpackung in Höhe von 8,10 Euro. Der Abschlag ist allerdings in den vergangenen Jahren nicht an die steigenden Preise angepasst worden, das soll sich jetzt aber ändern. Ab dem kommenden Jahr sollen die Apotheker zusätzlich 0,25 Euro pro verkaufter Packung erhalten, so die Tageszeitung.
Somit würden die Apotheker pro Jahr durchschnittlich 190 Millionen Euro mehr bekommen. Den größten Teil der Anhebung müssen wieder die gesetzlichen Krankenkassen tragen. Dem Bericht zufolge müssen die Krankenkassen 162 Millionen Euro des Gesamtbetrages aufwenden. Die privaten Krankenversicherungen müssen hingegen nur 21 Millionen Euro zusteuern.
25 Cent eindeutig zu wenig
Der neue Festzuschlag entspricht genau den Vorstellungen des gesundheitspolitischen Sprechers der CDU Jens Spahn. Er hatte im Vorfeld einen Preisanstieg von genau diesem Betrag empfohlen. Unklar ist hingegen weiterhin, wie stark der Gesetzgeber die Zuschläge der Apotheken für Notfalldienste anheben wird.
Der neue Festzuschlag der Apotheker wird vom zuständigen Wirtschaftsminister in Zusammenarbeit mit dem Bundesgesundheitsminister erlassen. Die Apotheker kritisierten hingegen den neuen Festzuschlag. Sie einen Zuschlag von mindestens 9,14 Euro verlangt. Nach acht Jahren ohne Anpassung, sind 25 Cent eindeutig zu wenig, so der Präsident der Apothekervereinigung Abda, Heinz-Günter Wolf in einer Stellungnahme.
2,05 Euro Rabatt für Krankenkassen
Neben den Apothekern zeigten sich auch die Krankenkassen sehr unzufrieden mit dem neuen Festzuschlag. „Wir sind sehr gespannt, wie der Gesetzgeber, den neuen Festzuschlag begründen will“, so eine Sprecherin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung in einem Interview mit der „FAZ“.
Zudem dürfen die Apotheker den Abschlag nicht komplett behalten, sie müssen den Krankenkassen eine Rabatt von 2,05 Euro gewähren, als Gegenleistung werden die Rechnungen pünktlich bezahlt. Zudem streiten Krankenkassen und Apotheker über den Abschlag vor Gericht. Im kommenden Jahr soll das Gericht in diesem Fall entscheiden.
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