Der Begriff „Perkutane endoskopische Gastrostomie“ (PEG) beschreibt eine Methode zur künstlichen Ernährung von Patienten. Es ist eine durch die Haut, Bauchdecke und Magenwand (perkutan) und mit Hilfe einer Gastroskopie (endoskopisch) angelegte Ernährungssonde direkt in den Magen. Am häufigsten geschieht dies mit der sogenannten Fadendurchzugsmethode.
Die Anlage einer PEG-Sonde ist die häufigste Methode, um Personen, die Nahrung nicht über den Mund aufnehmen können, mittel- und langfristig zu ernähren. Auch bei laufender PEG-Ernährung kann der Patient auf natürlichem Wege essen oder trinken, wenn die mögliche Grunderkrankung dies zulässt. Wenn der Patient wieder ausreichend selber essen kann, dann kann die PEG-Sonde jederzeit wieder entfernt werden und der Zugang schließt sich rasch.
Ziel dieser Sondenernährung ist die Vermeidung eines weiteren Gewichtsverlustes und die Erhaltung der Lebensqualität des Patienten.
Im Gegensatz zur künstlichen Ernährung z.B. durch die Nase besteht deutlich geringere Aspirationsgefahr (Gefahr des Einatmens von Nahrung oder Flüssigkeiten) für den Patienten. Auch Medikamente und Flüssigkeit können über diesen Zugang verabreicht werden.
Eine PEG-Sonde sollte nur eingesetzt werden, wenn über mehr als zwei bis vier Wochen eine künstliche Ernährung notwendig ist. Im Vorfeld muss genau geprüft werden, wie der Gewichtsverlust zustande kam und ob mit weniger invasiven Methoden, wie zum Beispiel Unterstützung beim Essen, Rücksichtnahme auf die Vorlieben des Patienten, öfters kleinere Mahlzeiten, richtige Sitzposition, Behandlung von Kau- und Schluckproblemen oder ergänzende Nahrungsmittel, eine Verbesserung erzielt werden kann.
Die Anlage einer PEG-Sonde kann aus unterschiedlichsten medizinischen Gründen indiziert sein. Häufig kommt sie bei der Therapie von Patienten mit Schluckstörungen, bei Krebserkrankungen und generell bei Mangel- und Unterernährung von Patienten zum Einsatz. Ebenso bei Bewusstseinsstörungen, Koma, Schädel-Hirntrauma, Hirntumoren und nach Schlaganfall.
Bei Darmverschluss, Gerinnungsstörungen, massivem Aszites, Peritonitis (Entzündung des Bauchfells), aktivem Magengeschwür, schweren Psychosen, einigen anderen Erkrankungen, sowie bei stark eingeschränkter Lebenserwartung, sollte keine PEG-Sonde angelegt werden. Ebenso natürlich bei fehlendem oder nicht möglichem Einverständnis des Patienten oder seines Vertretungsberechtigten. In diesem Fall sollte, wenn vorhanden, auf die Beratung durch ein Ethikkomitee zurückgegriffen werden.
Bei der Anlage einer PEG-Sonde kann es zu verschiedenen, wenn auch seltenen, Komplikationen kommen. Das Risiko für Komplikationen im Rahmen einer PEG-Sonde wird als niedrig bewertet. Lokale Entzündungen, Undichtigkeit oder Reflux in die Speiseröhre bei zu starker Magenfüllung können im Verlauf auftreten und sollten durch sachgemäße lokale Versorgung und richtige Lagerung des Patienten vermieden werden.
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