Der Prozess um die vergiftete Capri- Sonne ging mit einer Bewährungsstrafe zu Ende. Der gesundheitlich angeschlagene Angeklagte muss eine Strafe in Höhe von 2400 Euro begleichen. Der Richter erklärte, es ist davon auszugehen, dass der Angeklagte kein zweites Mal straffällig wird.
Es ist noch gar nicht so lange her, da sorgte eine vergiftete Capri- Sonne in der norddeutschen Stadt Bremen für Aufsehen. Ein Ehepaar musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Jetzt wurde der liebeshungrige Ehemann von einem Gericht verurteilt. Er hatte K.O.- Tropfen in das Getränk gemischt.
Strafe zur Bewährung ausgesetzt
Der 57 Jahre alte Angeklagte ist allerdings mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Das Amtsgericht der Stadt Bremen verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe von 2400 Euro wegen versuchter gefährlicher und fahrlässiger Körperverletzung. Die Strafe gegen den 57 Jährigen wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Der vorsitzende Richter erklärte im Anschluss, man könne davon ausgehen, dass der Angeklagte kein weiteres Mal straffällig wird. Letztendlich habe das Ganze mit einem sehr tragischen Geschehen einer langjährigen Beziehung zu tun, so der Richter weiter. Die Frau des Mannes war nach dem Genuss des Getränkes im Juli des vergangenen Jahres ins Krankenhaus gekommen und lag über zwei Wochen im Koma.
Neuen Schwung ins Liebesleben bringen
Der Angeklagte konnte wegen einer Erkrankung nicht selber sprechen und ließ den Ablauf der Geschehnisse von seinen Anwalt schildern. Er habe die K.O.- Tropfen nur in das Getränk gemischt, um neuen Schwung in sein eheliches Liebesleben zu bringen. Im Internet hatte der Angeklagte im Vorfeld gelesen, dass die Tropfen euphorisierend und enthemmend wirken können. Was er getan habe, tut ihm aber unendlich leid.
Beim ersten Versuch hatte nur er von der Capri- Sonne getrunken und war nach kurzer Zeit bewusstlos geworden. Einige Zeit später war er im Krankenhaus wieder zu sich gekommen. Er war fest davon ausgegangen, dass niemand mehr von der Capri- Sonne trinken würde. Doch es kam anders.
Gespräche zwischen kammer, Staatsanwaltschaft und Verteidigung
Laut Anklage trank die damals 54 Jahre alte Frau am 12 Juli die vergiftete Capri- Sonne und wurde bewusstlos, hatte hohes Fieber sowie Krämpfe und wurde deshalb ins künstliche Koma versetzt. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Anhaltspunkte dafür, dass der Angeklagte noch wollte, dass seine Frau davon noch trank, so der Staatsanwalt.
Vor dem Verhandlungstag hatte es laut des vorsitzenden Richters Gespräche zwischen der Kammer, Staatsanwaltschaft und Verteidigung mit Ziel einer Verständigung gegeben. Der Angeklagte hatte erhebliche gesundheitliche Probleme und mit seiner Frau habe er sich in der Zwischenzeit wieder ausgesöhnt.
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