Nach dem Zwischenfall in einem Bremer Krankenhaus, sind jetzt auch resistente Darmkeime bei Frühchen im Universitätsklinikum der Stadt Jena nachgewiesen wurden. Allerdings soll es sich dabei um ein anderes Bakterium als in Bremen handeln. Ein Frühchen ist im Jenaer Krankenhaus auch schon gestorben, dem Krankenhaus zufolge soll dies aber nicht am Bakterium gelegen haben.
In den letzten Wochen und Monaten machten Keime in verschiedenen deutschen Krankenhäusern dem Personal mächtig zu schaffen. Ein neuer Fall kommt jetzt aus der Universitätsklinik Jena. Dort sollen den aktuellen Angaben des Krankenhauses zufolge 14 Freigeborene von einem gegen Antibiotika resistenten Darmkeim befallen sein.
Der Darmkeim kann zu schweren Infektionen bis hin zur Blutvergiftung führen. Acht der Frühchen seien in der Zwischenzeit schon aus der Klinik entlassen worden, wie es am Freitag hieß. Fünf von ihnen werden derzeitig noch von dem Krankenhauspersonal stationär versorgt. Ein Frühchen ist zwischenzeitlich auch gestorben, dies soll aber in erster Linie an der extrem frühen Geburt des Kindes gelegen haben.
Erster Kontakt am 24. April
Einen Zusammenhang zwischen dem Darmkeim und dem Tod des Kindes soll es hingegen nicht geben, wie der Direktor der Kinderklinik, James Beck betonte. Der resistente Darmkeim soll das erste Mal am 24. April dieses Jahres in dem Jenaer Krankenhaus aufgetaucht sein, wie das Krankenhaus am Freitag bestätigte.
Bei dem resistenten Erreger soll es sich um Vancomycin- resistente Enterokokken (VRE) handeln. Die Bakterien können besonders bei schwacher Immunabwehr gefährlich werden und zu schweren Infektionen bis hin zu Blutvergiftung (Sepsis) führen. Resistente Bakterien werden immer öfter zu Herausforderungen für die Medizin.
Andere Darmkeim als in Bremen
Erst gestern hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO davor gewarnt, dass die Krankheit Tripper unter Umständen bald nicht mehr heilbar sein könnte. In einigen Ländern sei das Bakterium schon resistent gegen das Breitband- Antibiotikum. Ursache soll unter anderem der zu häufige Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung sein. Aber auch die zu schnelle Verabreichung von Antibiotika beim Menschen wird dafür verantwortlich gemacht, so die Meinung der Experten.
Schon vor wenigen Wochen war ein Krankenheus wegen dem Tod mehrere Frühchen in die bundesweiten Schlagzeilen geraten. In einem Bremer Krankenhaus wurden ebenfalls resistente Darmbakterien bei Frühchen nachgewiesen, allerdings waren es andere Bakterien als in dem Krankenhaus in Jena.
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