Erwerbstätige Eltern scheinen auch nicht gestresster zu sein, als Arbeitnehmer ohne Kinder, so das Ergebnis der Studie der gesetzlichen Krankenkasse DAK. Auch sind beide Gruppen gleich oft krank. Nur in Freizeit, Sport und Erholung haben Eltern oft das Nachsehen.
Das Leben ist nicht gerade einfach, besonders für Menschen zwischen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Hier werden alle wichtigen weichen für das spätere Leben gestellt. Einerseits wollen Menschen in dieser Altersgruppe Karriere machen auf der anderen Seite aber auch eine kleine Familie gründen. Doch im Gegensatz zu der Meinung, die in der deutschen Bevölkerung vorherrscht, sind Arbeitnehmer ohne Kinder genauso gestresst wie Arbeitnehmer mit Kindern.
Nicht ohne Grund wird der Lebensabschnitt zwischen 30 und 40 Jahren als Rushhour des Lebens bezeichnet. Personen in diesem Altersabschnitt müssen oft den Spagat zwischen Karriere, Familie und Haushalt hin bekommen. Sie tragen oft viel Verantwortung und müssen außerdem auch noch Vorbild sein. Paare ohne Kinder haben es da schon leichter, so zumindest die allgegenwärtige Meinung in Deutschland.
2,7 Millionen Daten von Versicherten ausgewertet
Doch welche Gruppe ist nun wirklich gestresster und gibt es Unterschiede in der Krankenstatistik? Diesen Fragen ging unter anderem der aktuelle Gesundheitsreport 2014 der gesetzlichen Krankenasse DAK nach. Dafür wertete die gesetzliche Krankenkasse Daten von ungefähr 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherungsnehmern aus und befragte zudem 3000 Männer und Frauen in einem Alter zwischen 25 und 40 Jahren.
Das Ergebnis klingt allerdings leicht unglaubwürdig, aber scheint offensichtlich wirklich zu stimmen: Erwerbstätige Eltern, Mütter oder Väter zeigten keine erhöhten Belastungen durch Stress. Auch in der aktuellen Krankenstatistik zeigten sich keine deutlichen Unterschiede zwischen erwerbstätigen Eltern und Arbeitnehmern ohne Kinder.
Keine erhöhten Stresssyntome nachweisbar
Selbst wenn Mütter in Vollzeit angestellt sind, zeigen diese keine erhöhten Stressmuster im Gegensatz zu den Müttern in Teilzeit oder Erwerbstätigen ohne Kinder, so die gesetzliche Krankenkasse in ihrer aktuellen Studie weiter. Ungefähr 90 Prozent der Väter und e33 Prozent der Mütter arbeiten in Vollzeit. Weitere 30 Prozent der Mütter gehen mindestens 20 Stunden pro Woche einem Job nach.
Dem Bericht der gesetzlichen Krankenkasse zufolge gehören sie auf den ersten Blick zu den gesündesten Arbeitnehmern in Deutschland. Im Durchschnitt stieg der Krankenstand der deutschen Arbeitnehmer im letzten Jahr minimal von 3,8 auf vier Prozent an. Das bedeutet dann also dass vier von 100 Arbeitnehmer an jedem Tag des letzten Jahres krankheitsbedingt gefehlt haben.
Eltern treiben oft zu wenig Sport
Versicherte im Alter zwischen 25 und 39 Jahren lagen mit ungefähr 2,9 Prozent deutlich unter diesem Wert, dabei spielte es außerdem keine Rolle ob sie Kinder hatten oder kinderlos waren. Was Freizeit und Sport angeht sind Paare ohne Kinder bzw. Singles den Eltern klar überlegen. Erwerbstätige Eltern achten scheinbar weniger auf ihre körperliche Gesundheit.
Bei den kinderlosen Frauen, treiben ziemlich genau 33 Prozent regelmäßig Sport, bei den Frauen mit Nachwuchs sind es im Gegensatz dazu nur noch 17 Prozent, dem Rest fehlt der eigenen Aussage zufolge oft die nötige Zeit. Auch bei ausreichend Schlaf haben erwerbstätige Mütter das Nachsehen: 48 Prozent der Befragten achten auf ausreichend Schlaf und Erholung. Bei den kinderlosen Frauen sind es dann immerhin schon 61 Prozent.
Mütter finden mehr den Ausgleich
Trotzdem sind kinderlose Frauen nicht zufriedener über die Aspekte von Freizeit und Beruf, wie die Studie ebenfalls ermiitelte. Sie finden deutlich weniger die Balance zwischen Beruf und Privatleben. Gerade Mal ungefähr 43 Prozent schaffen den Ausgleich, bei den Frauen mit Kind sind es gut 53 Prozent. Allerdings fehlt es den Müttern an Zeit für sich selbst.
Aber auch den Männern mit Kind scheint es nicht wirklich besser zugehen, gerade Mal 23 Prozent der Väter schaffen es genügend Sport zu treiben. Bei den kinderlosen Männern sind es hingegen schon 33 Prozent. Zudem greifen Männer mit Anhang häufiger zum Alkohol als ihre kinderlosen Kollegen. Auch die Männer mit Kind bekommen mit 42 Prozent deutlich zu wenig Schlaf, kinderlose Männer schaffen es dann schon auf 51 Prozent.
Viele Eltern bereits in ärztlicher Behandlung
Allerdings sollten sich Männer und Frauen mit Nachwuchs nicht zu sehr vernachlässigen, immerhin befinden sich schon vier von zehn Versicherten dieser Altersklasse in Behandlung wegen akuter Rückenschmerzen. Sieben Prozent der Männer haben bereits mit erhöhten Blutdruck zu kämpfen. Die Ursache dafür ist zu wenig Bewegung und zu viel Stress, so die Krankenkasse.
25 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen befinden sich außerdem wegen psychischer Probleme in Behandlung bei einem Arzt. Viele chronische Erkrankungen lassen sich durch einen gesunden Lebensstil in ihrer Frühphase beeinflussen, betonte die Krankenkasse in einer Stellungnahme. Gerade Menschen dieser Altersklasse sollten deutlich mehr Wert auf Prävention legen.
Sascha
15.02.2014 05:46Kinderlose arbeiten ja auch mehr (im Job). Flexibler, stressigere Positionen und engagierter. Das geht ja auch nur ohne Kinder. Kinder bereiten hingegen auch Freude und Entspannung.
Und da jammern Eltern immer rum, dass sich Kinderlose mehr leisten können. Dafür verzichten sie aber auch auf einiges.
Kinder bekommt man ja nicht wegen des Geldes (obwohl oft der starke Eindruck entsteht)sondern wegen der Freude und Erfüllung.
Wenn ich für die Kinder anderer bezahlen soll, warum kann ich mir dann deren Kinder nicht auch mal ausborgen für die schönen Erlebnisse und den Müll rausbringen und mal im Sommer / Weihnachten Urlaub bekommen.