Gleichstarke Mannschaften bekämpfen sich härter als zwei unterschiedlich starke Mannschaften. Dies haben jetzt niederländische Wissenschaftler im Rahmen einer Studie herausgefunden. Dies verhält sich nicht nur bei Menschen so, sondern auch bei Tieren.
Je stärker ein Konkurrent, umso heftiger wird er bekämpft. Das behauptet eine neue Studie. Dies gilt nicht nur für einzelne lebende Organismen, sondern auch für Gruppen. Dies fanden Wissenschaftler aus den Niederlanden heraus, als sie Fußballspiele der Bundesliga und Basketballspiele der NBA untersuchten.
Tiere legen ein ähnliches Verhalten an den Tag
So erspielten sich Gegner die in der Tabelle eng beieinander standen knappere Ergebnisse, als Mannschaften die weiter auseinander standen. Zudem foulten sich gleichstarke Mannschaften auch deutlich öfter, heißt es in dem aktuellen Bericht, der zum ersten Mal in dem Fachjournal „Biology Letters“ veröffentlicht wurde.
Bei Tieren konnten die Forscher der Universitäten Groningen und Amsterdam ein ganz ähnliches Bild beobachten. So nehmen Tiere vor einem Kampf, zum Beispiel um Futter, ihren Gegner genauer unter die Lupe. Dadurch erhöhen sie ihre Chance als Gewinner aus dem Streit hervorzugehen und minimieren gleichzeitig das Risiko einer Verletzung.
Fußball- und Basketballspiele analysiert
So konnten die Wissenschaftler bei weiblichen Hausfinken beobachten, dass der Kampf überdurchschnittlich oft eskaliert, wenn die beiden Gegner gleich groß sind, wie es in dem Bericht weiter heißt. Rote Waldameisen verschonen hingegen deutlich schwächer Gegner. Und auch wir Menschen passen uns Kampfstrategie unseren Fähigkeiten an.
Die Wissenschaftler wollten in ihrer Studie auch wissen, ob dieses Verhalten auch auf größere Gruppen zutrifft und analysierten zu diesem Zweck 1530 Fussballbundesligaspiele aus den Spielzeiten 2004/2005 und 2008/2009. Im Anschluss analysierten sie noch 1230 Basketballspiele der US-amerikanischen Basketballliga NBA.
Deutlich mehr Fouls
Spielte der Titelanwärter gegen einen Abstiegskandidaten konnten die Wissenschaftler 12 Prozent weniger Fouls entdecken, als wenn der Tabellenführer gegen den Zweiten spielte. Mannschaften auf dem gleichen Level begehen durchschnittlich 39,15 Fouls pro Spiel, so die niederländischen Wissenschaftler. Ganz so deutlich war das Ergebnis hingegen beim Basketball nicht.
Ähnlich platzierte Teams foulten hingegen 42,36 Mal pro Spiel. Das sind etwa vier Prozent mehr Fouls als bei unterschiedlich starken Mannschaften. Die Ursache hierfür liegt im Testosteron, wie schon eine weitere Studie im Jahr 2003 herausfand. So erhöht ein gut eingestufter Gegner den Testosteronspiegel des Fußballers und mache ihn aggressiver. Ähnlich starke Mannschaften sehen sich wohl eher als gefährliche Rivalen an.
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