Die Tropenkrankheit Malaria zählt zu den gefährlichsten Krankheiten der Welt. Jedes Jahr sterben mehrere 100.000 Menschen an ihr, vor allem Kinder. Eine Genmutation könnte nun neue Wege zum besseren Verständnis der Krankheit liefern.
Eine Malaria kann unter Umständen sehr gefährlich sein, im schlimmsten Fall kann sie sogar tödlich sein. Mutierte Gene könnten in absehbarer Zeit jedoch im schlimmsten Fall die Rettung sein, wie jetzt Wissenschaftler im Rahmen einer Studie herausfanden. So entdeckten die Forscher zwei weitere Genvarianten, als sie das Erbgut zwischen gesunden und mit malariainfizierten Menschen verglichen.
Krankheit kann tödlich enden
Diese beiden Mutationen könnten allerdings dabei helfen, bessere Medikamente gegen die teilweise sehr gefährliche Krankheit zu entwickeln, die hauptsächlich in den Tropen vorkommt. Die Studie wurde erstmals in dem Fachjournal „Nature“ veröffentlicht. Bis heute sind schon einige veränderte Genvarianten bekannt, die mehr oder weniger Schutz gegen die Tropenkrankheit bieten.
Der Überträger der Malaria ist die Anophelesmücke. Durch einen Stich kann sich der Parasit dann in die Blutbahn des Menschen einschleusen. Dort vermehrt er sich dann in den roten Blutkörperchen. Patienten mit schweren Krankheitsverläufen leiden infolge der Infektion an Blutarmut. Zudem treten Gehirnstörungen auf und es kommt zu schweren Krämpfen. Einige fallen auch ins Koma und sterben dann an der Krankheit.
Bis zu einer Millionen Todesfälle jedes Jahr
Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass im Jahr 2010 etwa 655.000 Menschen an der Tropenkrankheit gestorben sind. Die Studie spricht hingegen von ungefähr einer Millionen Toten jedes Jahr. Die meisten Todesfälle treten in Afrika auf und betreffen Kinder.
In der aktuellen Untersuchung nahmen die deutsch- afrikanischen Wissenschaftler das komplette Erbgut von mindestens 1300 Kindern aus dem Land Ghana, die an einer schweren Form der Malaria litten, genauer in Augenschein. Die Werte vergleichen sie dann mit denen von 800 gesunden Kindern. Dabei stießen die Experten auf zwei Genvarianten, die statistisch auffällig waren, wie der Studienleiter Rolf Horstmann der Nachrichtenagentur dpa in einem Interview mitteilte.
Neuartiges Verfahren angewandt
Bei der Studie wandten die Wissenschaftler ein neuartiges Verfahren an. Dabei suchten sie bei komplexen Krankheiten nach genetischen Schutz- und Risikofaktoren. Im Anschluss untersuchten sie im Labor, wie die genetischen Faktoren den Krankheitsverlauf beeinflussen. Durch dieses Verfahren kann man auch auf Zusammenhänge stoßen, die im Labor nicht auszumachen sind, so der Studienleiter.
Die neuen Ergebnisse liefern somit klare Bezüge zu bereits bekannten Vorgängen bei der Tropenkrankheit. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die neuen Erkenntnisse hilfreich sein werden, um neue und bessere Medikamente gegen Malaria zu entwickeln.
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