Die private Krankenversicherung DKV will ihr Gruppengeschäft im kommenden Jahr neu ausrichten. Dabei sollen kleinere Unternehmen nur noch dann eine Gruppenversicherung erhalten, wenn sie eine betriebliche Krankenversicherung abschließen. Experten kritisieren die neuen Pläne der DKV.
Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) gehört zu den Marktführern bei den privaten Krankenversicherungen. Ein Fünftel ihres Umsatzes macht das Unternehmen durch Gruppenversicherungsverträgen. Doch hat die DKV vermehrt Ärger mit den Unternehmen und strukturiert deshalb den Bereich um, nimmt dabei auch Verluste in Kauf.
Bereitwillig auf Kunden verzichten
Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet will die DKV bereitwillig auf Firmenkunden verzichten. Demnach will die private Krankenversicherung im kommenden Jahr das Gruppengeschäft neu ausrichten und schließt dabei Verträge ab, die wenig rentabel waren und nur wenige Neukunden gebracht haben, so die Zeitung weiter.
Die DKV gehört zur Ergo- Gruppe und ist nach Prämieneinnahmen gesehen die größte private Krankenversicherung in Deutschland. Dennoch liefen der DKV in der Vergangenheit vermehrt Kunden davon. Bei sogenannten Gruppenverträgen können sich mehrere Mitarbeiter eines Unternehmens zu günstigeren Konditionen versichern als bei Einzelpolicen.
Ungeliebte Kunden ins Haus geholt
Bei Gruppenverträgen erhält die private Krankenversicherung auf einen Schlag gleich mehrere Neukunden, diese erhalten als Gegenleistung bessere Konditionen oder müssen geringere Beiträge zahlen. In vielen Fällen müssen diese Versicherten dann auch keine Gesundheitsprüfung ablegen. Damit hat sich die DKV aber offensichtlich unbeliebte Kundschaft ins Haus geholt.
Zudem will sich das Unternehmen im kommenden Jahr als Premiumversicherer positionieren und das Geschäft neu ausrichten. Im Detail bedeutet das, die DKV schließt vorübergehend das Neukundengeschäft, es kann sich also niemand mehr neu versichern. Den Firmen macht die DKV ein neues Angebot.
Kritik an den neuen Plänen
Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern müssen nur kleine Änderungen in ihren Verträgen hinnehmen. Bei Unternehmen zwischen 500 und 1000 Mitarbeitern entfallen die gewährten Rabatte komplett. Für kleine Firmen wird es zukünftig keine Gruppenversicherung mehr geben, es sei denn das Unternehmen kauft eine betriebliche Krankenversicherung. Hier muss der Arbeitgeber für alle Angestellten eine Zusatzversicherung abschließen.
Unternehmen und Versicherungsmakler werden nicht gerade begeistert von der neuen Umstellung sein, wie auch ein Experte gegenüber der Wirtschaftszeitung betonte. Vor allem kritisierte er, dass kleinere Unternehmen nur dann eine Gruppenversicherung erhalten, wenn diese eine betriebliche Krankenversicherung abschließen.
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