Schon seit Längerem ist bekannt, dass eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung positive Auswirkungen auf das Immunsystem hat. Seitdem das Virus SARS-CoV-2 die Welt erobert hat, gewinnt diese Erkenntnis nun neue Bedeutung. In Fachkreisen wird schon lange darüber diskutiert, ob und inwiefern Vitamin D eine Infektion generell vermeiden oder das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs eindämmen kann. Experten aus Großbritannien gaben im British Medical Journal (BMJ) kürzlich einen Einblick in die aktuelle Studienlage zu dem Thema.
Wieviel Vitamin D soll es sein?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Kinder, Erwachsene und ältere Menschen 20 µg Vitamin D pro Tag einnehmen, was 800 I.E. entspricht. I.E. bedeutet hier „Internationale Einheit“. Der angegebene Wert gilt vor allem als Orientierung bei mangelndem Aufenthalt in der Sonne, was hier in Deutschland hauptsächlich im Winter der Fall ist. In den Sommer- und Frühlingsmonaten wiederum kann der Körper durch die Sonneneinstrahlung die optimale Menge Vitamin D ganz ohne Präparat selbst bilden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass man sich regelmäßig im Freien aufhält.
Wirksamer Immunstärker
Die DGE erklärt außerdem, dass Vitamin D nicht nur für die Gesundheit unserer Knochen von Vorteil ist, sondern auch regulatorische Effekte auf das Immunsystem hat. Hier kann man die Verbindung zu Erkrankungen jeglicher Art herstellen, mitunter zum Coronavirus SARS-CoV-2. Daher ist es in der aktuellen Pandemie nur logisch Vitamin-D-Präparate hinsichtlich einer potenziellen Prävention oder Abwehr des Virus zu erforschen. Diese Verbindung hat die DGE dazu veranlasst, eine Fachinformation zu veröffentlichen, in die diverse vorliegende Studien miteinbezogen wurden.
Studienergebnisse nicht ausreichend
Wissenschaftler vermuten, dass eine durch Vitamin D ergänzte Ernährungsweise vorsorgen und einen schweren Krankheitsverlauf durch Covid-19 verhindern kann. Aktuell reichen die Untersuchungen diesbezüglich jedoch noch nicht für eine konkrete These aus. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) berichtet in einer Mitteilung allerdings, dass ein möglicher Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und einem erhöhten Infektionsrisiko bestehen könnte. Hierzu gibt es bereits Hinweise, wie zum Beispiel die sich ähnelnden Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Mangel und eine Covid-19-Erkrankung. Zu diesen zählen beispielsweise ein höheres Alter oder Übergewicht. Nichtsdestotrotz sind noch weitere Forschungen notwendig, um diese Hypothesen zu bestätigen.
Vitamin-D-Versorgung im Auge behalten
Obwohl ein kausaler Zusammenhang noch nicht belegt werden kann, empfiehlt die DGE vorsorglich auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung zu achten. Am wichtigsten ist dabei, den körperlichen Bedarf durch natürliches Sonnenlicht zu decken. Dies gelingt am besten, wenn man sich regelmäßig im Freien aufhält, da der Körper 80 bis 90 Prozent des Vitamins auf diese Weise bildet. Für den Rest sind bei gesunden Menschen keine Nahrungsergänzungsmittel nötig. Mit Hilfe von Vitamin-D-haltigen Lebensmitteln wie Pilzen und fettreichem Fisch, zum Beispiel Lachs oder Makrele, kann der Bedarf auf natürliche Weise vollständig gedeckt werden.
Fit durch den Winter
Wenn der Körper über die Frühlings- und Sommermonate auf diese Weise „auftanken“ kann, benötigt er selbst in den Wintermonaten nicht unbedingt Präparate. Er speichert das Vitamin in der helleren Jahreszeit und kann in der dunkleren dann davon profitieren. Bezüglich einer zusätzlichen Nahrungsergänzung gilt: Falls ein Präparat in Erwägung gezogen wird, sollte vorerst mit einem Arzt abgeklärt werden, ob tatsächlich ein Mangel besteht. Denn als Folge eines dauerhaften Vitamin-D-Überschuss können sich gegebenenfalls Nierensteine entwickeln. Laut BZfE, dem Bundeszentrum für Ernährung, betrifft eine derartige Mangelerscheinung vorwiegend ältere Personen, die nur wenig Zeit draußen verbringen.
Gerd H. K.
12.03.2021 12:26Über 90% der an Corona Verstorbenen hatten zu niedrige Vitamin D Spiegel. Mehr ist zu dem Thema nicht zu sagen. Ach doch: in meinen Augen sind das Behandlungsfehler.